Engagierte Bürger in Krefeld Der gute Geist des Medimobils

Krefeld · Irene Kousias wurde mit dem Preis für „Bürgerschaftliche Selbsthilfe“ ausgezeichnet

 Bürgermeisterin Karin Meincke mit den Preisträgern Ali Haydar Celik (Aleviten), Irene Kousias und Albert Höntges(v.l.).

Bürgermeisterin Karin Meincke mit den Preisträgern Ali Haydar Celik (Aleviten), Irene Kousias und Albert Höntges(v.l.).

Foto: Lothar Strücken/Stadt Krefeld

Mit einer feierlichen Übergabe im Ratssaal wurden nun die Preisträger für bürgerschaftliche Selbsthilfe ausgezeichnet. Der Stadtrat hatte auf Vorschlag der Jury beschlossen, den Preis für „Bürgerschaftliche Selbsthilfe“ für das Jahr 2019 wie folgt aufzuteilen: Die hilfsbereite Bürgerin Irene Kousias erhält 1000 Euro, jeweils 500 Euro gehen an das Alevitische Kulturzentrum Krefeld, den Organisator des Krefelder Rosenmontagszuges, Albert Höntges, sowie Petra und Alexander Kaden für ihr Engagement in verschiedenen Hilfsorganisationen. Die Letztgenannten konnten an der Feierstunde aus Termingründen nicht teilnehmen und werden ihren Preis später in Empfang nehmen. Bürgermeisterin Karin Meincke überreichte die Preise und dankte allen für den außergewöhnlichen Einsatz.

Irene Kousias fungiert beim Medimobil schon seit langem als guter Geist. Sie begleitet es regelmäßig, packt Medikamente und Verbandsmaterialien und füllt diese auf. Vor allem aber hat sie einen positiven Zugang zu den hilfsbedürftigen Menschen. Die Tätigkeit hat sich für sie aus ihrem eigentlichen ehrenamtlichen Engagement ergeben: Seit sechs Jahren bereitet sie einmal pro Woche ein Frühstück für Menschen, die in der Notschlafstelle für Wohnungslose übernachtet haben, die an Abhängigkeit von illegalen Suchtmitteln erkrankt sind. Die oft sehr jungen Menschen erfahren in ihrem Leben wenig bis keine menschliche Wärme. Ein liebevoll gedeckter Frühstückstisch, ein von ihr geschmiertes Brötchen für den Tag auf der Straße, aber auch das gemeinsame Essen ist für diese Menschen am Rande der Gesellschaft ein Lichtblick. Irene Kousias kennt die Lebensgeschichten und hat immer ein offenes Ohr. Ihr unermüdliches Engagement würdigte die Stadt nun mit diesem Preis.

Der Verein Alevitisches Kulturzentrum Krefeld und Umgebung feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum. ln all den Jahren hat er sich als engagierter und offener Kooperationspartner des Fachbereichs Jugendhilfe und des Kommunalen Integrationszentrums erwiesen und damit einen wichtigen Beitrag zum friedvollen Zusammenleben in Krefeld geleistet. Die Jury lobte: „Zusätzlich zeichnet den Verein aus, dass mittlerweile die Mehrheit der Mitglieder deutsche Staatsbürger sind, die ihr großartiges Engagement ohne jede öffentliche Förderung leisten“. Die Begegnungsstätte bietet Hunderten von Menschen die Möglichkeit zum kulturellen Austausch.

Auch Brauchtum und Frohsinn sind preisverdächtig: Der langjährige Organisator des Krefelder Rosenmontagszuges, Albert Höntges, wird ausgezeichnet, weil er regelmäßig unzählige Tage investiert, um mit Engagement und Diplomatie, Respekt und offenem Umgang mit allen Beteiligten alle Hürden zu meistern. Ihm ist es zu verdanken, dass die Jecken in der Seidenstadt ihren Umzug genießen und die zahlreichen Zuschauer mit „Helau und Kamellen“ beglücken können.

Der Preis für „Bürgerschaftliche Selbsthilfe“ wird seit 1983 von der Stadt Krefeld sowohl für gemeinnütziges oder soziales Wirken wie auch für jede andere Art des besonderen bürgerschaftlichen Engagements verliehen. Er ist mit insgesamt 2500 Euro dotiert.

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