Informationen zur Krefelder Historie gesucht Die Geschichte des Campus Fichtenhain

Krefeld · Der Campus war früher unter anderem Erziehungsheim für Kinder und Jugendliche, Trinkerheilanstalt, Arbeitsdienstlager, SA Schulungslager und Kriegsgefangenenlager.

Rüdiger Westerheide, Sandra Franz, Hanna Stucki, Markus Jungbluth, Dietger Schrörs, Wolfgang Müller, Michael Pingel sowie Ralf Krings (v.l.) bei der Wimpelübergabe.

Rüdiger Westerheide, Sandra Franz, Hanna Stucki, Markus Jungbluth, Dietger Schrörs, Wolfgang Müller, Michael Pingel sowie Ralf Krings (v.l.) bei der Wimpelübergabe.

Foto: samla/Samla

Die Geschichte des Campus Fichtenhain ist vielen völlig unbekannt. Quellen sind nur mühsam oder gar nicht zu finden. Die Archive scheinen die Historie des Areals auszusparen. Was heute Heimat diverser Firmen und Gastronomie in einer Parkanlage mit historischen Gebäuden ist, war früher einmal ein Erziehungsheim für Kinder und Jugendliche, Trinkerheilanstalt, Arbeitsdienstlager, SA Schulungslager, Kriegsgefangenenlager und Sitz eines Wehrmachtsstabes. Eine sehr wechselvolle und in weiten Teilen auch dunkle Vergangenheit liegt über dem Gelände. Aus einer Idee der Ratsgruppe Freie Wähler, den zugehörigen Friedhof zu einem Ort des Erinnerns und Gedenkens zu erweitern, entstand der Kontakt zu den Eigentümern der Waschküche, Ursula Rieskamp und Markus Jungbluth, die sich für die Idee interessierten. Es fand ein reger Austausch zu dem Thema statt.

Die Ideen haben sich insofern weiterentwickelt, dass der Campus Fichtenhain heute, seine weitere Entwicklung und die Historie erleb- und sichtbar werden sollen. Bisherige Planungen reichen von Info-Stelen mit Informationen zu den Häusern bis hin zu Führungen über das Gelände und die Erstellung einer Homepage mit weitergehenden Informationen.

Es hat sich inzwischen eine Arbeitsgemeinschaft zur Aufarbeitung und Darstellung der leidvollen Geschichte des heutigen Campus Fichtenhain gebildet. Beteiligt sind bislang Mitglieder der Ratsgruppe Freie Wähler, die Eigentümer der „Waschküche“, der Bürgerverein Fischeln und die NS-Dokumentationsstelle in Krefeld.

Sichtbares Zeichen erster Recherchen ist ein Wimpel des ehemaligen Rheinischen Landesjugendheimes Haus Fichtenhain, der nun nach vielen Jahren den Weg zurück zum Campus Fichtenhain gefunden und dort einen besondere Platz in der ehemaligen Waschküche gefunden hat. Der Wimpel, der vermutlich aus den 1960-er Jahren stammt, wurde bei Sportveranstaltungen innerhalb des Landesjugendheimes an das Siegerteam übergeben, das die Trophäe vor „seinem“ Haus aufstellen durfte und so mit ihrem Sieg prahlen konnte. Auf den Plaketten sind die drei letzten Siegerhäuser mit Jahreszahlen vermerkt. Bislang hatte der Bürgerverein Fischeln die Trophäe bei sich im Archiv eingelagert.

Da sich leider in den jeweiligen Archiven nicht viel über die Vergangenheit findet, ist die Gruppe auf externe Unterstützung angewiesen. Wer weitere Hintergrundinfos, Bilder, Videos oder auch Zeitzeugenberichte beisteuern oder anderweitig unterstützen möchte, kann sich per E-Mail an die Adresse freiewaehler-ratsgruppe@krefeld.de melden.

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