Krefeld - 40 Jahre aktive Bürger „Wir hoffen auf mehr jüngere Mitglieder“

Krefeld · Der Verein Sport für aktive Bürger Krefeld feiert am Donnerstag sein 40-jähriges Bestehen.

 Sie bieten den Vereinsmitgliedern ein reichhaltiges Angebot von Sport über Sprachkurse bis Handarbeit an: Heike Paulzen (l.), Kursleiterin Handarbeit und Vereinsvorsiztende Gudrun Kouzehkonani (r.).

Sie bieten den Vereinsmitgliedern ein reichhaltiges Angebot von Sport über Sprachkurse bis Handarbeit an: Heike Paulzen (l.), Kursleiterin Handarbeit und Vereinsvorsiztende Gudrun Kouzehkonani (r.).

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Der Verein Sport für aktive Bürger in Krefeld feiert 40-jähriges Bestehen. Im Mai hatte er sich umbenannt, um sich mehr zu öffnen. Zuvor war der Name „Sport für betagte Bürger“. RP-Mitarbeiter Sven Schalljo sprach mit der Vereinsvorsitzenden Gudrun Kouzehkonani über das Jubiläum, den Verein und dessen Zukunftsaussichten.

Frau Kouzehkonani, Sie feiern 40-jähriges Bestehen. Wie sehen die Feierlichkeiten aus?

Gudrun Kouzehkonani Wir haben am Donnerstag hier im Haus unseres Büros einen Festakt mit geladenen Gästen. Da gibt es dann Reden, Musik und natürlich auch Essen und Getränke. Am 23. Oktober gibt es dann eine offene Veranstaltung für die Öffentlichkeit, zu der jeder Interessent kommen kann. Stattfinden wird diese hier im Haus und im Odeon gegenüber, und wir zeigen Dinge aus unserem Kursprogramm.

Hier im Haus, das ist auf der Moerser Straße 43. Seit wann sind Sie in diesen Räumlichkeiten?

Kouzehkonani Wir sind 2002 hier her gezogen. Vorher hatten wir keine feste Bleibe, sondern waren in verschiedenen Gaststätten.

Was genau macht Ihr Verein?

Kouzehkonani Wir bieten allerlei Aktivitäten an. Von verschiedener Gymnastik über Selbstverteidigung für Frauen und Zirkeltraining für Männer, bis Nordic Walking, Mini-Trampolin oder Power-Nordic Walking. Aber es gibt auch über den Sport hinaus Angebote wie Sprach- und Computerkurse, Handarbeit, Spielegruppen oder Lesezirkel.

Und alles findet hier vor Ort statt?

Kouzehkonani Nein, manches ist hier, anderes in Sporthallen, Schwimmbädern aber auch Gaststätten überall im Stadtgebiet. Es gibt zum Beispiel auch Darts- oder Kegelgruppen, Wassergymnastik und so weiter.

Wie viele Gruppen sind es?

Kouzehkonani Aktuell sind es 110 Gruppen. Darüber hinaus sind wir aber immer aufgeschlossen für Neues. Wer Vorschläge hat, kann sich einfach an uns wenden.

Und das steht dann jedem offen?

Kouzehkonani Im Grundsatz sind unsere Angebote für Vereinsmitglieder. Alles ist ehrenamtlich, aber wir decken aus den Beiträgen entstehende Kosten. Der Beitrag beträgt 3,50 Euro im Monat. Für die Gruppenteilnahme entstehen weitere 1,50 bis 7,50 Euro pro Monat. Davon werden Hallenmieten, Materialien und so weiter bezahlt.

Gibt es die Möglichkeit, mal rein zu schnuppern?

Kouzehkonani Ja. Wer es einmal ausprobieren möchte, der kann zu einer Veranstaltung gehen und sich beim Kursleiter anmelden. Ein, zweimal kann man dann ohne Mitgliedschaft teilnehmen. Dann erwarten wir aber schon, dass man eintritt.

An wen richtet sich der Verein?

Kouzehkonani Wir hießen bis Mai „Sport für betagte Bürger“. Das enthielt aber eine Botschaft, die wir vermeiden wollen. Jetzt heißt es „aktive Bürger“, und das kommt besser an. Auch haben wir das Aufnahmealter von 60 auf 50 Jahre gesenkt. Das ist aber noch nicht ausreichend kommuniziert. Wir haben viele Anfragen, aber es könnte mehr sein.

Vielen Anfragen stehen aber vermutlich auch Menschen gegenüber, die sterben oder austreten. Wachsen Sie?

Kouzehkonani Aktuell leider nicht. Wir versprechen uns mehr Mitglieder im jüngeren Segment. Dafür haben wir auch neue Kurse ins Leben gerufen. Eben zum Beispiel das Zirkeltraining für Männer.

Wie groß ist der Verein?

Kouzehkonani Aktuell haben wir 1955 aktive Mitglieder. Dazu etwa 80 Kursleiter. Mit Vorstand sind es 103 Menschen in der Organisation.

Wenn so viele Menschen zusammenkommen, ist es oft automatisch auch eine Art Partnerbörse. Beobachten Sie so etwas?

Kouzehkonani [lacht] Nun, wir haben etwa 80 Prozent Frauen. Da ist es relativ unwahrscheinlich. Wenn, dann bekommen wir das auch nicht immer mit. Aber ausschließen will ich es nicht.

Für Herren wäre es also interessant. Der Hecht im Karpfenteich...

Kouzehkonani [lacht] Absolut. Und wir würden uns auch über mehr Männer freuen.

Beobachten Sie, dass Ihre Mitglieder fitter bleiben, auch was zum Beispiel den Weg ins Heim angeht?

Kouzehkonani Ja, das denke ich schon. Ich habe zum Beispiel mit 55 aufgehört zu arbeiten und gleich hier mitgemacht. Nächste Woche werde ich 80, fühle mich aber nicht anders als mit mit Mitte 60 oder 70. Es bringt schon viel. Unser ältestes Mitglied ist 97.

Zusammenfassend, was ist Ihre Botschaft, wie wollen Sie weitere Mitglieder finden?

Kouzehkonani Ich habe im Karneval ein Lied gehört. Da hieß es „Lommer nimmih lommer sage Lommer doch ens leever jet dun“ (“Lass uns nicht mehr ‚lass mal’ sagen, lass uns lieber etwas tun“). Ich denke, das fasst gut zusammen, was wir machen.

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