Kirche in Krefeld Pfarrer Volker Schran aus dem aktiven Dienst verabschiedet

Volker Schran war Pfarrer der Gesamtgemeinde Alt-Krefeld, auch für Erlöserkirche und Johanneskirche. Im Ruhestand möchte er sich nun Musik und Komposition widmen.

 Pastor Volker Schran ist jetzt im Ruhestand.

Pastor Volker Schran ist jetzt im Ruhestand.

Foto: Bettina Furchheim

„33 Jahre zu durchdenken im Zeitraffer, das ist schwierig“, meint Pfarrer Volker Schran, der jetzt in der Alten Kirche aus dem aktiven Dienst verabschiedet wurde. Nicht selbstverständlich war für den in Gelsenkirchen geborenen Schran, aufs Gymnasium zu gehen. Er war der erste in seiner Familie. Zum Theologiestudium kam er durch die Anregungen seines Religionslehrers, einem evangelischen Pfarrer aus dem Hunsrück. Schran ging in Essen auf ein katholisches Gymnasium. „Wir waren zu siebt von der ganzen Schule im Reli-Unterricht“, erinnert sich Schran.

 Schran studierte Theologie in Bochum und Wuppertal,  absolvierte sein Vikariat und seine Zeit als Pastor im Hilfsdienst in Essen-Schonnebeck. Im Anschluss arbeitete er als Pastor im Sonderdienst am Katholischen Adolf-Kolping- Berufsbildungszentrum in Essen-Frillendorf.  „Ich scheide aus meinem aktiven Dienst mit einem Lächeln und einem hoffnungsvollen Blick in die Zukunft“, sagt Schran. „Die letzten zwei Jahre haben mich viel Kraft gekostet.“  Er habe versucht, für die Gesamtgemeinde Alt-Krefeld da zu sein, also auch für Erlöserkirche und Johanneskirche.

In seinem Ruhestand möchte sich der 65-jährige Volker Schran etwas mehr in die Musik reinknien: „Ich möchte gerne komponieren, Psalmen bearbeiten und vertonen.“ Schran bekam  schon als Fünfjähriger Musikunterricht, lernte zunächst Flöte, später Gitarre und Orgel und spielte in einer  Combo für moderne Messen.  Zwischen 2003 und 2010 spielte Schran auch in der Krefelder „Pfarrerband“, zu der ursprünglich die vier Krefelder Pfarrer Michael Papsdorf, Jörg Geyer, Volker Schran und Michael Windhövel gehörten.

Musik und Theologie sind bei ihm immer miteinander verquickt gewesen. „Ich halte es da mit Martin Luther, der gesagt hat: ´Ich gebe nach der Theologie der Musica den nähesten Ort und höchste Ehre´.“ In seinem Zweiten Theologischen Examen hatte Schran bereits das Thema gewählt: Die Bedeutung der Kirchenmusik für die Gemeinde.  „Musik“, sagt Schran, „erreicht den Menschen ganz dicht in seiner Seele.“ Wenn er in Seniorenheimen Gottesdienst hält, spielt er häufig  Klavier oder Keyboard. „Die Freude in Augen der Bewohner zu sehen –  eine größere Belohnung kann man gar nicht bekommen“, sagt Schran bewegt.

Wichtig war Schran für Frieden und Ausgleich unter den  Kulturen in der Innenstadt zu sorgen. Er hat dem „Dach der Kulturen“ zu einem Standort in der Gemeinde verholfen, „multikulti“ ist ihm ein echtes Herzenzanliegen, gerne feiert er Gottesdienste mit Mitgliedern der verschiedenen internationalen Gemeinden.

Volker Schran ist verheiratet, hat zwei Töchter und fünf Enkelkinder: „Ich bin neugierig auf das, was Gott mir noch an Zeit schenkt. Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen, heißt es bei Matthäus. Das heißt für mich: Neugierig bleiben, vom Empfang leben.“

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