In Gellep-Stratum Ein Weihnachts-Dorf trotzt dem Regen

Krefeld · Das Wetter stellte die engagierten Gellep-Stratumer am Samstag vor eine echte Herausforderung. Trotz Dauerregen trafen sich viele beim ersten „Weihnachtsmarkt to go“ im Dorf.

 Beim ersten „Weihnachtsmarkt to go“ in Gellep mussten Besucher am Sportplatz ihre Tassen selbst mitbringen.

Beim ersten „Weihnachtsmarkt to go“ in Gellep mussten Besucher am Sportplatz ihre Tassen selbst mitbringen.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Wer auf eine so lange Geschichte zurückblicken kann wie Krefelds ältester Stadtteil Gellep-Stratum, lässt sich durch die Einschränkungen einer Pandemie nicht aus der Ruhe bringen, selbst wenn noch Wetterunbilden obendrauf kommen. Während in anderen Stadtteilen die Weihnachtsmärkte abgesagt werden mussten, ließen sich die „Dörfler“ einen Weihnachtsmarkt „to go“ einfallen.

 Die Einnahmen und Spenden kommen der Jugendförderung zugute.

Die Einnahmen und Spenden kommen der Jugendförderung zugute.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Das ganze „Dorf“ sollte zu einem dezentralen Weihnachtsmarkt werden. Privatleute meldeten 27 Stände an, auf dem Sportplatz bot der TuS Gellep Gelegenheit zum Boulespiel. Auf der Gelleper Straße konnten Kinder basteln und auf der Nierster Straße in einer Art Streichelzoo Lämmer verwöhnen. Dann jedoch kam der Dauerregen und mit ihm neun Absagen, meist von Imbissständen-Betreibern. Dadurch wurden die Strecken von einem Stand zum anderen weiter auseinandergezogen als geplant.

Besonders die Kleinen hatten trotzdem Spaß. Mit Gummistiefeln sprangen sie johlend durch die gut gefüllten Abflussrinnen am Straßenrand. Währenddessen schauten Beate und Werner Voss immer wieder sorgenvoll zum Dach ihres kleinen Pavillons. Wie lange würde er noch den Regenfluten standhalten? Die Kundschaft, die ihr Angebot von selbst angefertigten Taschen, Anhängern und Dekorartikeln durchstöbern wollte, konnte man an einer Hand abzählen. Auch an anderen Ständen war der Dauerregen Gesprächsthema.

Nicht so am Stand von Leria Saraiva und ihren Freunden. Die Portugiesin aus der Gegend von Porto bot Ginja de Òbidos an, einen Sauerkirschlikör, den sie im Schokoladenstamperl reichte, um Plastikmüll zu vermeiden. Neben anderen portugiesischen Genüssen konnten die Passanten bei einem Pasteles de Nata Ferienerinnerungen wachrufen oder beim Dinia lernen, wie man auf Portugiesisch prostet: Chin Chin oder Salute. Die lebhafte Fröhlichkeit lockte Passanten an, die schnell miteinander ins Gespräch kamen. Besucherin Buket Ghan vergaß so sogar ihre Traurigkeit darüber, dass der Streichelzoo an der Nierster Straße dem Wetter zum Opfer gefallen war.

Viel los war auch am Clubhaus des TuS Gellep. Die Imbiss- und Getränkestände waren gut besucht. Auch hier wurden die 2G-Vorschriften streng kontrolliert. Im Eingang des Clubhauses stand St. Nikolaus. Tim Nikolaus, der Jugendleiter des Vereins, übergab dem Heiligen Mann eine Handvoll gut gefüllter Geschenktüten, mit denen der Nikolaus den vielen Helferinnen und Helfern dankte. „Das Engagement der Privatleute hier im Dorf ist einfach toll“, lobte Tim Nikolaus. „Das ist gerade bei dem Wetter nicht selbstverständlich. So ist dieser Markt to go bestimmt nicht der letzte gewesen.“

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