Politik in Krefeld Verkehrsgutachten sorgt für Kontroverse im Planungsausschuss

Krefeld · Das Konzept zur Sonderlage Nord mit vierstreifigem Ausbau des Birkschenwegs vermochte Bezirksvertreter und Planungsausschuss-Mitglieder nicht zu überzeugen.

 Verkehr auf der Siempelkampstraße.

Verkehr auf der Siempelkampstraße.

Foto: Thomas Lammertz

(svs) Im Zentrum der gemeinsamen Sitzung von Planungsausschuss und Bezirksvertretung Nord stand am Donnerstagabend das Verkehrsgutachten zur Sonderlage Nord 8wir berichteten). Dabei sollte eigentlich das erarbeitete Konzept für den Bereich um Birkschenweg, Mevissenstraße, Siempelkampstraße und Kempener Alle sowie der Venloer Straße (B 9), zur Beauftragung einer konkreten Umsetzung an die Verwaltung gegeben werden. Bezirksvertreter und Ausschussmitglieder aber hatten viele Einwände und forderten, dass diese Anregungen zunächst eingebaut werden müssten.

Für große Aufregung sorgte die Äußerung von Gutachter Hans-Rainer Runge, dass die Ampel an der Venloer Straße aus Hüls /Kempen kommend auch eine „Pförtnerfunktion“ habe. Lange Rückstaus durch Linksabbieger könnten zwar durch eine zweite Linksabbiegerspur in die Siempelkampstraße verkürzt oder vermieden werden, das aber verlagere das Problem nur. Somit sei es eine politische Entscheidung, ob dies gewollt sei. Die Bürgervertreter störten sich an dieser Äußerung und kritisierten überdies, dass bei der Betrachtung des Birschenwegs speziell der Anschluss an die Hülser Straße außer Acht gelassen werde. „Gerade die Verengung am Schluffübergang ist doch ein großes Problem und findet hier keinen Niederschlag“, kritisierte beispielsweise Gisela Klaer (SPD).

Ludger Walter von der Bauleitplanung der Stadt sagte, der Auftrag habe klar definiert werden müssen und diese Definition habe sich zunächst nur auf den jetzt untersuchten Bereich beschränkt. Die Bürgervertreter regten eine Erweiterung des Betrachtungsgebiets an.

Größere Einigkeit herrschte hinsichtlich des vorgestellten Konzepts zu Perspektiven in der Innenstadt. Hier kämen Verschiebungen auf die Stadt zu. Vor allem die Fläche für Einzelhandel würde künftig zurückgehen, wohingegen Wohnen und Arbeiten an Bedeutung gewännen. Wichtig sei, eine positive Atmosphäre zu schaffen. Hier sei beispielsweise eine weitere Begrünung denkbar. Wichtig sei, Lösungen für das Gebiet zwischen Neumakrt und Südwall auf der Hochstraße zu finden.

Kontrovers diskutierten die Volksvertreter einen SPD-Antrag zum neuen Sportplatz in Gellep-Stratum. Dieser sei entscheidend für das Gemeindeleben und könne auch im Kontext umliegender Stadtteile bis nach Meerbusch gesehen werden. Die bisherigen Vorschläge schließen eine Kooperation mit der Freiwilligen Feuerwehr ein. Eine gemeinsame Duschen-Nutzung sei, sagte Jürgen Wettingfeld (CDU), aus Arbeitsschutzgründen kaum möglich. Investitionen im Stadtteil seien aber nach Meinung alle Parteien dringend nötig.

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