Bauprojekt in Krefeld Neues Wohnquartier „Dahlerdyk Gärten“
Krefeld · Im Krefelder Norden soll eine weitere Innenraumfläche bebaut werden. Das Grundstück liegt zwischen Dahlerdyk und Vater-Jahn-Straße.
Die Planer der Stadt Krefeld setzen weiter auf die Verdichtung von Innenräumen. In Planungsausschuss und Bezirksvertretung Nord stellten sie jetzt die Planungen für das Gebiet Dahlerdyk / Vater-Jahn-Straße vor. Das Vorhaben war Thema im Rat am Donnerstag.
Der Bebauungsplan mit der Nummer 848 (V) befasst sich mit dem rund 7300 Quadratmeter großen Innenraum eines Wohnblocks im Norden Krefelds. Das Grundstück „wird im Nordwesten und Nordosten begrenzt durch rückwärtige übergroße Gartenflächen der Wohnbebauung am Dahlerdyk. Im Südwesten und Südosten wird es begrenzt durch Grundstücke der Wohnbebauung am Gahlingspfad und der Vater-Jahn-Straße, heißt es in der Vorlage des Planungsamtes.
Alle Flurstücke und Flurstücksteile befinden sich im Eigentum des Vorhabenträgers, der Grundstücksgesellschaft Dahlerdyk mbH, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der dbbg Grundwerte GmbH & Co. KG. Zwei weitere öffentliche Flächen sind städtisches Eigentum. Begrenzt wird das Plangebiet von den Straßen Dahlerdyk, Vater-Jahn-Straße und Gahlingspfad.
Im Auftrag der Grundstücksgesellschaft hat das Architekturbüro Kotschate aus Nettetal ein Wohnquartier entworfen, das den Namen „Dahlerdyk Gärten“ trägt. Es sieht fünf zweigeschossige Wohngebäude mit Staffelgeschoss und Flachdach mit 35 Wohneinheiten vor. Auch eine Tiefgarage ist eingeplant. Dach und Fassaden sollen begrünt werden.
Im Gesamteindruck soll auf diese Weise ein einheitliches Gebäudekarree entstehen. Die Grundstückserschließung erfolgt über die Straße Dahlerdyk und eine städtische Grünfläche. Es bestehe eine „räumliche Nähe zum angrenzenden Nahversorgungsstandort Gahlingspfad / Blumentalstraße“.
Aus Sicht der Stadtplaner ist das Vorhaben begrüßenswert, werde doch ein Gebiet für die Bebauung gewählt, welches „bislang nur bedingt als Aufenthaltsfläche genutzt“ wurde und einen „weitestgehend verwilderten“ Eindruck mache. Außerdem bestehe Bedarf an Wohnungen. Denn: „Die Schaffung neuer, dringend benötigter Wohnbauflächen auf derartigen zentralen, innenstadtnahen Flächen stellt im Rahmen der ressourcenschonenden Nachverdichtung und Innenentwicklung ein wichtiges städtebauliches Ziel des Bebauungsplanes dar.“
So soll im Endeffekt ein kompaktes, aber durchgrüntes Gebiet mit guter Wohnqualität geschaffen werden. In der Prioritätenliste der Stadt zur Bearbeitung von Bebauungsplanverfahren wird das Projekt auf Rang 45 eingestuft werden.
Berücksichtigt werden muss bei der Planung eines Wohnquartiers an dieser Stelle, dass es sich um ein starkregengefährdetes Gebiet handelt. Vorsorgemaßnahmen wie die angedachte Dachbegrünung sind deshalb zwingend erforderlich. Der „schützenswerte Baumbestand“ soll weitestgehend erhalten bleiben. Da aber Frei- und Gartenflächen überplant werden sollen, führt das Bauprojekt zu einer zusätzlichen Versiegelung von Flächen im Stadtgebiet.
Der Bauherr plant, für die Energieversorgung Photovoltaikanlagen und Luft-Wärmepumpen zu nutzen. Außerdem sollen Fahrradports und E-Car-Sharing angeboten werden.
Der Rat hat das Vorhaben dann allerdings am Donnerstagabend abgelehnt; es wird wohl nicht weiterverfolgt. Hauptgegengründe: Ein aus Sicht der Politik erhaltenswerter Baumbestand müsste fallen und soll bleiben, die Zuwegung ist schwierig, und die Bauverdichtung wird als zu groß empfunden.