Krefeld Kreta: Spurensuche im Abraham Haus

Krefeld · Ab sofort können Kinder und Jugendliche im Abraham Haus auf Spurensuche gehen. Das Kreta-Projekt an der Felbelstraße richtet sich an Kinder von der dritten bis zur siebten Klasse.

 Amelie, Edgar und Moritz (v.l.) von der Montessori-Gesamtschule suchen im Abraham Haus an der Felbelstraße nach Spuren.

Amelie, Edgar und Moritz (v.l.) von der Montessori-Gesamtschule suchen im Abraham Haus an der Felbelstraße nach Spuren.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

David, Robin und Ben stehen in einem Kinderzimmer. Es sieht anders aus als die Zimmer, in denen sie wohnen. „Hier ist gar kein Bett“, stellen die Elfjährigen fest und bemerkten zahlreiche religiöse Gegenstände, die sich in diesem Zimmer befinden. „Das sind mehr als bei mir“, sagt David. Er ist Sechstklässler an der Montessori-Gesamtschule und besucht an diesem Tag das Mitmach-Projekt „Spurensuche — Abraham Haus“ von Kreta, der Kreativ-Etage an der Felbelstraße.

 Die drei Sechstklässler müssen in diesem Raum puzzeln.

Die drei Sechstklässler müssen in diesem Raum puzzeln.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die Montessori-Schüler sind die ersten, die in den neun unterschiedlich gestalteten Räumen auf Spurensuche gehen. Ab sofort sind Kinder von der dritten bis zur siebten Klasse eingeladen, sich an der religiösen Detektivarbeit zu beteiligen. In jedem Raum suchen sie in Gruppen von zwei oder drei Kindern nach Hinweisen und Informationen zu 13 unterschiedlichen Themen, die alle eins gemeinsam haben — die Frage nach den Gemeinsamkeiten der drei großen monotheistischen Religionen. An einer großen weißen Wand werden die Ergebnisse zusammengefasst und aufgehängt. Die Themen umfassen religiöse Feste, die heiligen Schriften, aber auch die Bedeutung des Wassers.

 Im Schreibtisch verstecken sich Hinweise. Welche, wird nicht verraten.

Im Schreibtisch verstecken sich Hinweise. Welche, wird nicht verraten.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

„Das Projekt Abraham Haus gibt es schon seit vielen Jahren. Es geht darum, über die Figur Abraham, die in allen drei heiligen Schriften Bedeutung hat, verbindende Element in diesen Religionen herauszuarbeiten. In Krefeld haben wir vor fünf Jahren mit dem Projekt pausiert und es jetzt, neu aufgestellt, wieder aufleben lassen“, erklärt Lukasz Ratajczak, Leiter von Kreta.

Die Spurensuche ist angelehnt an polizeiliche Ermittlungsarbeit. Auf verschiedenen Wegen müssen die Schüler die Hinweise entschlüsseln. Paula und Sophie suchen mit einer Taschenlampe eine Wand ab. Dort stehen Botschaften, die nur bei Schwarzlicht zu erkennen sind. Die passende Nachricht zu finden, ist gar nicht so leicht. „Das ist ganz schön knifflig. Aber wir haben den Hinweis gefunden“, sagen die Zwölfjährigen stolz. Aufregend ist es auch für Margot Kisters, Mitarbeiterin der Kreta, die die Schüler bei ihrer Spurensuche begleitet. „Es ist die erste Schule, die in den Räumen ist, und ich finde es natürlich spannend zu sehen, wie unsere Aktion bei den Kindern ankommt.“

Acht Minuten haben die Schüler Zeit, einen Raum zu untersuchen. Selbst, wenn sie den Hinweis längst entdeckt haben, gibt es noch zahlreiche Kleinigkeiten zu entdecken. Denn vieles ist neu, was sie an diesem Tag über die drei Religionen erfahren. Nach einer Pause hören sie die Geschichte von Abraham und seinen Söhnen und welche Bedeutung der Stamm Abraham in den einzelnen Religionen hat. „Im Grund sind wir alle Geschwister. Halbgeschwister kennen viele Kinder heute ja aus der eigenen Familie. Und wie bei den eigenen Geschwistern auch gibt es schon mal Streit“, beschreibt Lukasz Ratajczak das religiöse Miteinander.

Missverständnisse ausräumen, Gemeinsamkeiten hervorheben und Verständnis für die jeweils andere Religion wecken, das sind die Ziele des Projektes „Abraham Haus“. Dabei wird die Spurensuche nur einer von drei Teilen sein, die sich mit dieser Thematik beschäftigen. Das zweite Projekt „Was glaubst du?“ richtet sich an Heranwachsende ab 15 Jahren und kann auch gut in den Schulen besprochen werden. Ebenfalls in die Schule kann auch Teil drei kommen, der sich mit dem Jahreszyklus beschäftigen wird. „Alle drei Teilen könne nebeneinander laufen. Sie sind nicht zeitlich voneinander abhängig. Wichtig ist uns, dass über das Thema Religion gesprochen wird. Denn nur wenn man sich versteht, kann der Friede gewahrt werden. Und Frieden ist ja das höchste Gut in allen diesen Religionen“, sagt Hildegard Rother-Hauser, Vorsitzende des Trägerwerks für kirchliche Jugendarbeit.

David, Robin, Ben und ihre Mitschüler von der Montessori-Schule haben an diesem Tag verstanden: Auch wenn vieles unterschiedlich ist, der Glaube an einen Gott und der Wunsch nach Frieden eint alle drei Religionen.

Anmeldungen unter Telefon 02151 858521 oder anmeldung@kreta-krefeld.de. Infos gibt es unter www.kreta-krefeld.de

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