Krefeld Jazzherbst Fulminanter Auftakt mit Anna-Lena Schnabel

Krefeld · Anna-Lena Schnabel begeisterte mit ihren Kompositionen und erzeugte selbst mit Büchern Klänge.

 Anna-Lena Schnabel überzeugte am Saxofon.

Anna-Lena Schnabel überzeugte am Saxofon.

Foto: Steven Haberland

Ausverkauftes Haus im Glasfoyer des Stadttheaters, beste Stimmung und Begeisterungsstürme bei den Zuschauern für einen facettenreichen Auftritt des Anna-Lena Schnabel-Quartetts: Zum Auftakt des Krefelder Jazzherbst, den Jazzklub und Stadttheater in Kooperation veranstalten, gab es gleich ein Highlight.

Die Saxofonistin Anna-Lena Schnabel, mit 29 Jahren am Beginn einer vielversprechenden Karriere, schrieb mit einer Ausnahme alle am Abend gespielten Stücke selbst. Das einzige nicht aus ihrer Feder stammende Werk komponierte Florian Weber. Der Pianist hat einen profilierten Namen in der Jazz-Szene. Dass der 40-Jährige sich mit der jungen Musikerin aus Hamburg zusammentut, darf durchaus als klares Statement für deren Klasse verstanden werden.

In Krefeld überzeugte das Quartett - dazu zählten auch Giorgi Kiknadze am Kontrabass und Björn Lücker am Schlagzeug - auch durch variantenreichen Einsatz der Instrumente. Einen sterbenden Schwan, der Dantes Höllen durchwandert, verkörperte Schnabel nur mit dem Mundstück ihres Saxofons. Beim Stück „Drunken Books“ lieh sie sich sein Buch aus dem Publikum. Das platzierten die Musiker auf den Saiten des Flügels, was ebenso zu neuen Klangerlebnissen führte wie zuvor eine Aluminiumschale an gleicher Stelle. Dann wieder nutzte Schnabel das Saxofonmundstück als Plektrum, mit dem sie die Saiten des Flügels bearbeitete.

Schnabel beeindruckte das Publikum nicht nur mit unerwarteter Klangerzeugung, sondern auch mit pfiffiger Moderation. Mit Charme und Humor führte sie die Musikstücke ein und sorgte so auch immer wieder für Lacher im Publikum.

Der Krefelder Jazzherbst wird fortgesetzt am 29. Oktober, 20 Uhr, im Theater-Glasfoyer. Dann sind zu hören: Nils Wogram (pos), Sven Decker (ts, kl, bkl), Thomas Bracht (keys), Tobias Fritzen (b), Fred Noll (perc), Konrad Matheus (dr).

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