Feuerwehr in Krefeld setzt Kanalkamera ein Dackel „Alfi“ mit Bagger aus Dachsbau gerettet

Krefeld · Der Hund war im Uferbereich des Elfrather Sees in Krefeld plötzlich in dem rund 25 Zentimeter großen Eingangsloch des Baus verschwunden und kam nicht mehr von allein heraus. Die Feuerwehr kam zur Hilfe.

Krefeld: Fotos von der Dackelrettung am Elfrather See
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Fotos von der Dackelrettung

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Foto: Alex Forstreuter

Helfer haben in einem stundenlangen Einsatz und mithilfe von schwerem Gerät einen dreieinhalbjährigen Dackel „Alfi“ aus einem Tierbau befreit. Der Hund war am Freitagabend im Uferbereich des Elfrather Sees in Krefeld plötzlich in dem rund 25 Zentimeter großen Eingangsloch eines Dachsbaus verschwunden und kam nicht mehr von allein heraus.

Nach einiger Zeit entschieden sich die Besitzer, um Hilfe zu bitten, welche wenig später in Form der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr Traar mit zwei Einsatzfahrzeugen und Manpower anrückte. Die Kräfte konnten den Hund von außen zwar hören, aber nicht sehen. Die Unterstützer wussten Rat und entschieden sich, einen Führungsdienst der Berufsfeuerwehr und eine Endoskopkamera einer Kanalreinigungsfirma aus Krefeld-Hüls anzufordern.

Dank des elektronischen Geräts konnte „Alfi“ in einem Gang des Baus geortet werden. Vergeblich versuchten die Männer vor Ort jedoch, das Erdreich mit Schaufeln abzutragen, um an den feststeckenden Dackel heranzukommen. Dichtes Wurzelwerk habe das verhindert, so ein Sprecher.

Es half ein benachbarter Garten- und Landschaftsbauer mit seinem Mini-Bagger. Nachdem die Feuerwehrleute die Böschung freigeschnitten hatten, konnte der Bagger die oberen Erdschichten entfernen. Anschließend mussten die Feuerwehrleute bei Dauerregen in Handarbeit den schlammigen Boden abtragen. Nach mehr als vier Stunden konnte „Alfi“ endlich von der Feuerwehr aus dem Bau gezogen werden und unverletzt an seine überglücklichen Besitzer übergeben werden.

Der Dackel – klein, temperamentvoll. Auch wenn man es ihm nicht direkt ansieht, ist dieser Vierbeiner ein traditioneller Jagdhund, der heute noch oft mit auf die Pirsch geht. Als Jagdhund wurde er speziell dafür gezüchtet, in Fuchs- und Dachsbauten einzudringen und die Bewohner aus ihrem Zuhause zu vertreiben. Der lange, schlanke Körper samt der kurzen Beine ermöglicht es, auch in engen unterirdischen Röhren und Röhren vorwärtszukommen. Dank des kurzen Fells bleibt er kaum hängen, sein lautes Bellen hilft, den Jäger an der Oberfläche auf sich aufmerksam zu machen. Dackel sind darauf ausgerichtet, über- und unterirdisch Dachse oder Füchse zu jagen. „Hier muss der Hund über ein gutes Maß an Selbstbewusstsein verfügen, denn er trifft auf wehrhafte Tiere, zudem kann er unterirdisch nicht auf die Hilfe des Jägers zählen“, so ein Experte.

Dass Dackel beim Spaziergang in einen Tierbau verschwinden, ist kein Einzelfall. Anfang des Jahres war es im Rautheimer Holz in Niedersachsen zu einem ähnlichen Vorfall gekommen. Dort war der Vierbeiner ebenfalls seinem Jagdtrieb gefolgt in einem Dachsbau verschwunden, aus dem er aus eigener Kraft nicht wieder herauskommen konnte.

Die Einsatzkräfte vor Ort konnten damals den Standort des Dackels auf einen Bereich zwischen drei Öffnungen des Dachsbaues einschränken. Hier war der Hund deutlich zu hören. Rufen der Halterin oder auch das Locken mit Leckereien waren leider erfolglos. So begannen die Einsatzkräfte sich von zwei Öffnungen vorwärts zu graben. Zum Ausheben wurden neben Schaufeln und Spaten auch Äxte, Beile und anderes Werkzeug verwendet. Die Einsatzkräfte buddelten, bis sie sich in der Mitte trafen. Doch hier war der Hund nicht zu sehen.

Ein Feuerwehrmann hält einen Dackel in seinen Armen. Der Hund hatte für einen stundenlangen Einsatz gesorgt, als er im Uferbereich des Elfrather Sees in einem rund 25 Zentimeter großen Eingangsloch eines Tierbaus verschwand. Mit Hilfe eines Kleinbaggers konnte der Vierbeiner nach sechs Stunden gerettet werden.

Foto: dpa/Alex Forstreuter

An dieser Stelle zweigte der Gang laut Feuerwehr jedoch in Richtung der dritten Öffnung ab. Mithilfe einer Kamera konnte der Hund etwa einen Meter weiter in diesem Gang entdeckt werden. Laut Feuerwehr hatte sich das Tier offenbar in dem Bau verfangen und konnte deshalb nicht heraus. Insgesamt wurde ein Graben von etwa fünf Metern Länge, einem halben Meter Breite und etwas mehr als einem Meter Tiefe ausgehoben. Nach der Rettung schütteten die Einsatzkräfte den tiefen Graben wieder zu. An dem Einsatz waren damals rund 20 Einsatzkräfte der Feuerwehr beteiligt.