Krefeld will umgehend auf das Infektionsgeschehen reagieren Corona-Zahlen steigen in Krefeld deutlich an

Krefeld · Am Rand einer Demonstration auf dem Theaterplatz gegen Coronaschutz-Maßnahmen kam es nach Aussage des Kommunalen Ordnungsdienstes zu rassistischen Äußerungen. Die Stadtverwaltung schaltet den Staatsschutz ein.

 Insgesamt 18.085 Erstabstriche wurden in der Seidenstadt bisher vorgenommen, 5.895 Mal war eine Quarantäne notwendig.

Insgesamt 18.085 Erstabstriche wurden in der Seidenstadt bisher vorgenommen, 5.895 Mal war eine Quarantäne notwendig.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Die Corona-Fallzahlen steigen auch in Krefeld deutlich. Im Vergleich zum Vortag vermeldet das Gesundheitsamt am Dienstag 25 Neuinfektionen. Insgesamt sind seit Ausbruch der Pandemie 1119 Krefelder positiv auf das Virus getestet worden. Aktuell sind 117 Personen infiziert, die Zahl der Genesenen liegt bei 974. Im Krankenhaus müssen aktuell sieben Personen aus Krefeld mit Corona-Symptomen stationär behandelt werden, eine davon intensivmedizinisch. Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz steigt durch die neue Entwicklung deutlich, wie die Erhebungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) zeigen. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen klettert von 20 am Montag auf 31 am Dienstag. Insgesamt 18.085 Erstabstriche wurden in der Seidenstadt bisher vorgenommen, 5.895 Mal war eine Quarantäne notwendig oder wurde angeraten. Seit Ausbruch der Pandemie sind in Krefeld 28 Personen mit Corona-Symptomen gestorben. „Die Stadt wird umgehend auf das Infektionsgeschehen reagieren, wenn die 7-Tage-Inzidenz den ersten kritischen Wert von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb sieben Tagen erreicht. Entsprechende Maßnahmen dazu werden im Krisenstab beschlossen“, teilte ein Stadtsprecher mit.

Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) hat am Montagabend wieder eine Demonstration gegen die Coronaschutz-Maßnahmen begleitet. Rund 170 Personen nahmen teil, angemeldet waren zunächst 50 Personen. Nunmehr kamen auch viele Unterstützer aus den Städten Moers, Essen und Düsseldorf zu der Versammlung. Die Teilnehmer zogen durch die Innenstadt und kehrten gegen 20.15 Uhr auf den Theaterplatz zurück. Während des Umzuges mussten die Mitarbeiter des KOD mehrere Teilnehmer ansprechen, da der vorgegebene Abstand nicht immer eingehalten wurde. Am Rande der Demonstration kam es auch zu rassistischen Äußerungen. Die Verwaltung wird einen Bericht an den Staatsschutz übermitteln.

Die Deutsche Bundesbank appelliert an die Kreditinstitute, den Geldhahn in der Corona-Krise auch bei steigenden Firmenpleiten offenzulassen. „Banken sollten ihre vorhandenen Kapitalpuffer nutzen, um weiterhin angemessen Kredite zu vergeben“, sagt Claudia Buch, Vizepräsidentin der Bundesbank, bei der Vorstellung des Finanzstabilitätsberichts 2020. Momentan hätten die Banken Kapitalpuffer, um höhere Verluste aufzufangen.

Bislang hat sich der Bundesbank zufolge das deutsche Finanzsystem in der Krise als stabil erwiesen. „Die Banken funktionieren, die Kreditvergabe läuft. Aktuell erfüllt das Bankensystem damit seine zentrale Rolle“, so Joachim Wuermeling, das für Bankenaufsicht zuständige Bundesbank-Vorstandsmitglied. Allerdings müssen sich die Institute auf eine steigende Zahl von Firmeninsolvenzen und damit verbundene Kreditausfälle einstellen.

Auf dem Markt für Wohnimmobilien sind die Folgen der Pandemie der Notenbank zufolge bislang kaum sichtbar. Selbstgenutztes Wohneigentum verteuerte sich im zweiten Quartal demnach um knapp sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Banken vergaben auf Jahresbasis gerechnet zuletzt rund sechs Prozent mehr Wohnungsbaukredite. Am Gewerbeimmobilienmarkt könnten sich steigende Insolvenzen und eine geringere Nachfrage nach Büroflächen allerdings negativ auswirken, erklärte die Bundesbank.

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