In der Emmaus Gemeinschaft Chinesische Studentin lernt im Alltag mit Krefelder Bedürftigen

Krefeld · Einen Monat lang absolvierte eine chinesische Studentin ein Sozialpraktikum in der Emmaus-Gemeinschaft.

 Chinesin Shutin Yan absolvierte ein Sozialpraktikum.

Chinesin Shutin Yan absolvierte ein Sozialpraktikum.

Foto: Emmaus

Die 20-jährige Chinesin Shutin Yan absolvierte jetzt ein Sozialpraktikum bei der Krefelder Emmaus-Gemeinschaft. Sie studiert in der französischen „Excelia Group“ in La Rochelle. Diese private Hochschule organisiert innerhalb des Studiums das sogenannte „Humacité“-Praktikum. Also eine Praxiseinheit in einer sozialen oder humanitären Einrichtung in Frankreich oder im Ausland. Dadurch sollen soziale Kompetenzen gestärkt, Sprachkenntnisse verbessert und ein Einblick in das soziale Netz des jeweiligen Landes gegeben werden.

Shutin Yan spricht ganz wenig französisch und kein Deutsch. Doch diese Sprachbarierren konnten in Krefeld schnell überwunden werden. „Diejenigen, die englisch sprechen, versuchen zu übersetzen. Die anderen probieren es mit Körpersprache“, erklärt Shutin Yan. Sie entschied sich für Emmaus, da sie bereits in Frankreich Bekanntschaft mit der dort sehr stark vertretenen sozialen und humanitären Organisation gemacht hatte. Shutin Yan sagt: „Nichts ist realer, als wenn man direkt beteiligt ist.“ Sie hatte sich bei Emmaus in Köln und Krefeld beworben und von der Krefelder Gruppe schnell eine positive Antwort erhalten.

Für die Emmaus-Gemeinschaft ist es bereits der dritte Praktikant der „Excelia Group“, der bei ihnen mitarbeitet. Die Krefelder Mitglieder freuen sich besonders über den kulturellen Austausch mit einer Vertreterin außerhalb der EU, wozu es sonst nur selten Gelegenheit gibt. Für Shutin Yan ist das Praktikum die erste Begegnung mit einer gemeinnützigen Einrichtung. Doch das Prinzip der „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist ihr wohl vertraut. „In China möchte man auch lieber das Fischen lehren, anstatt einem Bedürftigen den Fisch zu geben“, sagt die Studentin.

Im Emmaus Alltag verrichtete sie vielfältige Arbeiten: Sie half bei Verkaufsvorbereitungen, Wohnungsauflösungen, beim Kochen, Putzen, Verkauf und in der Essensausgabe. Außerdem war sie bei der Betreuung von Wohnungslosen im Emmaus Tagestreff dabei. Mit dem 1. Februar endet das Praktikum. 

(li)
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