Angebot für Krefelder Jugendliche Check In Berufswelt zeigt Jobchancen auf
Krefeld · In diesem Jahr findet die Veranstaltung im Bezirk der Industrie und Handelskammer Mittlerer Niederrhein zwischen dem 15. und 25. Mai statt.
Kaum ein Thema beherrscht derzeit so die öffentliche Diskussion wie der Fachkräftemangel, von vielen auch als „Fachkräftekatastrophe“ tituliert. Umso wichtiger ist für die Unternehmen nun eine Aktion wie Check In Berufswelt, bei der Schülerinnen und Schüler direkt in die Unternehmen kommen und sich einen Eindruck verschaffen können.
In diesem Jahr findet die Veranstaltung im IHK-Bezirk Krefeld-Viersen zwischen dem 15. und 25. Mai statt. In Krefeld ist der 24. Mai vorgesehen. „Für die Unternehmen in der Region ist es essenziell, Fachkräfte zu bekommen und auszubilden. Habt den Mut, auch intensiv nachzufragen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz zu einer Gruppe Schüler der Gesamtschule Uerdingen. Unternehmen übrigens könnten sich noch bis zum 31. März anmelden.
„Im Vorjahr haben 3711 Jugendliche und 204 Unternehmen mitgemacht. Wir erholen uns da noch von Corona. Davor waren wir in der Spitze bei rund 250 Unternehmen und über 4000 Teilnehmern“, sagt Steinmetz weiter. Ziel sei mittelfristig, die 6000er-Marke zu knacken.
Auch Bürgermeisterin Gisela Klaer rät den Jugendlichen zu einer dualen Ausbildung, will dabei aber das Studium nicht verteufelt wissen. Dennoch, auch die Stadt selbst bilde intensiv aus. „Wir hatten im Vorjahr rund 1200 Bewerbungen und haben 137 neue Azubis eingestellt. Insgesamt sind es 290. Ihr habt alle Chancen“, betont die SPD-Politikerin.
Für Kirsten Wittke-Lemm von der Unternehmerschaft Niederrhein sind solche Zahlen utopisch. „Zehn Bewerbungen für eine Stelle hat kaum noch ein Unternehmen. Wir erleben einen gewaltigen demografischen Wandel, müssen die Babyboomer in den kommenden Jahren ersetzen und zugleich bekommen wir unsere Ausbildungsplätze nicht besetzt. Das sind für Bewerber hervorragende Chancen“, sagt sie und führt an die Jugendlichen gewandt hinzu: „Scheut euch nicht zu fragen. Auch scheinbar unangenehme Fragen wie solche nach dem Gehalt und Aufstiegschancen. Ich verspreche euch, ihr werdet überrascht sein.“ Die Unternehmen würden außerdem viel investieren, um ihre Attraktivität zu steigern. „Firmenfahrräder, Gesundheitsvorsorge, flexible Arbeitszeitmodelle sogar in der Ausbildung für junge Mütter und dergleichen sind nur ein paar Beispiele. Es wir hier wirklich viel getan“, betont sie.
Check In Berufswelt solle künftig noch besser vernetzen. „Wir haben das Matching weiter optimiert und wollen Jugendliche mit ihrem idealen Job in Kontakt bringen“, sagt Steinmetz. Bei zwei jungen Frauen aus der Schulklasse ist dies bereits gelungen. „Ich habe mir bei Check In im vergangenen Jahr das Holiday Inn in Neuss angesehen und bin mir jetzt sicher: Ich möchte Hotelfachkraft werden“, sagt die 15 Jahre alte Felicitas Krach. Auch ihre Freundin Narin Perk hat ein Ziel. „Ich will zur Polizei und denke auch über ein Duales Studium nach, um in den gehobenen Dienst zu kommen. Ich möchte im Sommer auch gern ein Praktikum bei der Polizei machen. Ohne Check In hätte ich diesen Beruf vermutlich gar nicht in Erwägung gezogen und würde immer noch suchen“, betont die 16-Jährige.
Check In Berufswelt findet in diesem Jahr bereits zum 14. Mal statt. Für den Geschäftsführer der Arbeitsagentur, Matthias Elvenkemper steht fest: „Gäbe es das nicht, man müsste es erfinden.“