Bauvorhaben in Bockum Bunker Bockum soll Etage aus Glas erhalten

Krefeld · Die Stadt plant im Obergeschoss Büros, für die restlichen Stockwerke Wohnungen. Vorbild ist Fischeln.

 Der Bunker an der Friedrich-Ebert-Straße in Bockum soll eine zusätzliche Etage aus Glas und einen Glasturm an der Fassade erhalten. In das neu geschaffene Obergeschoss werden Büros ziehen.

Der Bunker an der Friedrich-Ebert-Straße in Bockum soll eine zusätzliche Etage aus Glas und einen Glasturm an der Fassade erhalten. In das neu geschaffene Obergeschoss werden Büros ziehen.

Foto: Stadt Krefeld/Schaulandt, Oliver

Es könnte der zweite städtebauliche Akzent durch Umwandlung eines hässlichen Bunkers in modernen Wohn- und Geschäftsraum werden: Die Stadt Krefeld plant, das stark beschädigte Dach am Bunker an der Friedrich-Ebert-Straße/Schönwasserstraße abzutragen und einen Glaskubus auf das Gebäude zu setzen. Dadurch würde das siebenstöckige Gebäude ein sechstes Geschoss erhalten. Ende Februar soll der Ausschuss für Stadtplanung darüber entscheiden.

Bereits im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass die Stadt in dem Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg Platz für mehrere Wohnungen schaffen  will. In der neuen Etage und dem Dachgeschoss sollen Büros eingerichtet werden, die über einen verglasten Turm an der Fassade erreicht werden können. Einen Investor für den Bunker soll es geben.

Das Gebäude, das im vergangenen Jahr noch Eigentum der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) in Bonn war, hat die Stadt mittlerweile gekauft. Bisher nutzte nur die Krefelder Tafel das Erdgeschoss des Bockumer Gebäudes, die restlichen sechs Stockwerke und das Dachgeschoss stehen leer. Im Januar 2018 hatte der Sturm Burglind das Dach des Bunkers stark beschädigt, die Konstruktion drohte einzustürzen.

Die Tafel musste raus und zog wenige Wochen später in neue Räume am Westwall, weil sich die Reparaturen verzögerten. Nach dem Umbau des Bunkers soll die Tafel wieder zurück an die Friedrich-Ebert-Straße, heißt es in den vorläufigen Plänen. Wie berichtet, wollen sich Stadt, die Tafel und der mögliche neue Besitzer auf ein Kaufverfahren einigen, in dem der Tafel ein dauerhaftes Bleiberecht eingeräumt wird.

 Mit einer Neunutzung des Bunkers als Wohn- und Geschäftshaus stellen sich neue Herausforderungen an die Planung. Entstehen neue Nutzflächen, muss die Stadt auch Stellplätze verfügbar machen. Eine erste Variante sieht vor, dass der bisherige Flachdachbunker an der Außenseite des Gebäudes zum Parkhaus umgebaut wird. Dann müsste die Tafel sich neue Räume in den Obergeschossen suchen.

Zwei weitere Ideen sehen vor, dass die Parkplätze nur auf dem Dach des Bunkers vorhanden sein werden. Der Zugang erfolgt entweder über einen automatisierten Parklift oder eine Rampe. In beiden Fälle könnte die Tafel ihre alten Räume behalten.

Sicher ist nur: Die Stadt will den Bunker, der die angrenzenden Gebäude um gut 20 Meter überragt, zu neuem Leben erwecken. Zu lange habe der Großteil der Räume leergestanden, heißt es in den Entwürfen, die der Ausschuss beraten will. „Als Landmarke mit Symbol- und Mahnmal-Charakter ist er einerseits prägend für die Umgebungsbebauung, andererseits aber nicht als Maßstab für die angrenzende Bebauung zu werten“, steht dort. Den Hochbunker abzureißen, kam aufgrund seiner widerstandsfähigen Bausubstanz, die auch unterirdisch verläuft, nicht in Frage.

Der Umbau des Bunkers am Marienplatz in Fischeln ist ein Beispiel, wie aus einem Betonklotz ansehnlicher Wohnraum werden kann. Dort wird seit dem Frühjahr 2018 gebaut, eine Spezialfirma hat das Dach geöffnet und die alten Lüftungstürme abgerissen. 26 Wohnungen und fünf Büros sollen entstehen. Die Fertigstellung des revitalisierten Gebäudes „Marienhof“ ist für 2020 geplant. Wann die Arbeiten am Bockumer Bunker beginnen, geschweige denn, wann die Räume bezugsfertig sind, ist noch unklar.

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