DLRG-Ortsgruppe Bockum Rettungsschwimmer suchen neue Halle

Krefeld · Viel Zeit bleibt der DLRG-Ortsgruppe Bockum nicht mehr. Händeringend suchen die Rettungsschwimmer eine neue Unterkunft für ihre Gerätschaften und Einsatzfahrzeuge.

 Schlauchboot der DLRG. Für das Gerät fehlt ein geeigneter Unterstellort.

Schlauchboot der DLRG. Für das Gerät fehlt ein geeigneter Unterstellort.

Foto: DLRG Bockum/DLRG OG Bockum

Anfang des Jahres kündigte die Stadt als Eigentümerin der Gerätehallen, die die DLRG nutzt,  das über zehn Jahre währende Mietverhältnis auf. Die Lagerstätten werden abgerissen, um an dortiger Stelle ein geplantes Bauvorhaben zu realisieren. Bis zum 29. Februar brauchen die DLRG-Mitglieder eine neue Unterbringungsmöglichkeit.

Doch für eine 200 Quadratmeter große Halle muss erstmal der passende Ersatz gefunden werden. Dies gestaltet sich nach derzeitigem Stand schwierig. Seit der Kündigung des Mietverhältnisses läuft die Suche nach einem passenden Ersatz auf Hochtouren. Dass auf lange Sicht eine neue Halle für die Gerätschaften gefunden werden muss, war den DLRG-Mitgliedern bereits im Voraus bekannt, das Tempo der Kündigung jedoch war überraschend. Dennoch sind DLRG Bockum und Stadt im Reinen auseinandergegangen und die Ortsgruppe erhält fortwährend tatkräftige Unterstützung von der Kommunalverwaltung bei der Suche.

Auch von Seiten der Politik wurde bereits Hilfe signalisiert. Vor allem die zwei Krefelder Bürgermeisterinnen Karin Meincke (CDU) und Gisela Klaer (SPD) setzen sich leidenschaftlich für die Rettungsschwimmer ein. „Wir sind für jeden Hinweis und jedes Angebot dankbar. Wir würden zwar idealerweise alle Gerätschaften zentral an einem Ort in Bockum oder in unmittelbarer Nähe lagern, jedoch sind wir offen für alles. Auch befristete Lösungen wären eine Option“, erklärt der 2. Vorsitzende und Pressesprecher der DLRG Bockum, Frank Zantis.

Neben vielen kleinen Utensilien, wie Schwimmwesten und Neoprenanzügen, sind es vor allem die großen Gerätschaften, die viel Lagerfläche einnehmen. So besitzt die Ortsgruppe einen Einsatzhänger für Strömungsrettungen, einen Mannschaftstransporter, ein großes Schlauchboot sowie ein kleines IRB Schlauchboot. Vor allem das große Schlauchboot nimmt viel Platz in Anspruch. So muss die zukünftige Halle zwangsläufig eine Toreinfahrt mit einer Höhe von 3 bis 3,5 Meter und eine Breite zwischen 3 und 4 Metern haben, damit alle Materialen gemeinsam gelagert werden können. Eine Stromversorgung wäre wünschenswert, aber nicht zwingend. „Auch das Bereitstellen einer leerstehenden Fläche würde uns schon helfen. Die DLRG könnte dann gegebenenfalls dort in Eigenregie eine passende Halle bauen, wenn wir das Grundstück langfristig mieten könnten“, erklärt Frank Zantis.

Ein Aufruf der Bockumer Rettungsschwimmer in den sozialen Netzwerken hatte zwar laut Eigenauskunft eine Reichweite von 30.000 Menschen, doch passende und bezahlbare Angebote blieben bis jetzt aus. Zwar wäre auch eine kurzfristige Lagerung unter freiem Himmel für einige der Gerätschaften möglich, jedoch würde nasskaltes Wetter auf Dauer seinen Tribut fordern. Auch eine dezentrale Lagerung könnte nur als kurzfristige Option betrachtet werden, da so die Vorbereitung und Durchführung von Einsätzen unnötige verzögert würde. Dasselbe Problem stellt sich dem DLRG Bezirk Krefeld, der derzeit auch auf dem Gelände eine Lagerhalle mietet. Dem Krefelder Bezirk stehen jedoch noch andere gepachtete Lagerflächen zur Verfügung, die kurzfristig als Ausweichmöglichkeit dienen können. Verwendet werden die Gerätschaften der Bockumer DLRG unter anderem für die Absicherung jeglicher Wasserflächen, für den Katastrophenschutz, für Großveranstaltungen und für den Wasserrettungsdienst auf dem Elfrather See. 30 Mitglieder gehören derzeitig der Wachmannschaft an, die aktiv die Fahrzeuge nutzt.

In Zukunft soll dieser Bereich der Ortgruppe weiter ausgebaut werden, wenn die Lagerungsprobleme final gelöst sind. Unter anderem ist eine engere Kooperation mit der Feuerwehr beim Wasserrettungsdienst geplant.

Lagerungs- und Instandsetzungskosten der Gerätschaften werden ausschließlich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert. Derzeit hat die DLRG Ortsgruppe Bockum 430 Mitglieder. Auch die vorrübergehende Schließung des Bockumer Badezentrums konnte der wachsenden Beliebtheit der DLRG im Stadtteil und darüber hinaus keinen Abbruch tun. Seither sind die Kurse der Rettungsschwimmer gut besucht und die Mitgliederzahlen weisen eine wachsende Tendenz auf. Zum Teil werden sogar für Kurse Wartelisten geführt.

Besitzer passender Lagerungsorte können mit dem Verein über die Internetseite www.bockum.dlrg.de in Kontakt treten. Auch Spenden zur Finanzierung der neuen Lagerstätte würden den Bockumer Rettungsschwimmern helfen und die Suche erleichtern.

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