Bezirksvertretung tagte Ginkgo-Bäume in Hüls bleiben doch stehen

Krefeld · Die nach Aas stinkenden Früchte sollen frühzeitig geerntet werden.

 Gingkos gelten als ideale Straßenbäume, weil sie keine sonderlichen Anforderungen stellen.

Gingkos gelten als ideale Straßenbäume, weil sie keine sonderlichen Anforderungen stellen.

Foto: dpa

Die Ginkgo-Bäume in Hüls, die seit Monaten die Hülser inklusive ihrer Bezirksvertreter in Atem halten, werden trotz entsprechender Beschlüsse in der Vergangenheit nicht gefällt. Das ist das Ergebnis einer Prüfung des Sachverhalts durch den Kommunalbetrieb und den Fachbereich Umwelt. „Wir haben die Sache genau betrachtet und die Bäume nun abgeerntet. Das ging erstaunlich leicht und problemlos und hat pro Baum ungefähr 2000 Euro Kosten verursacht. Dabei ist aber zu bedenken, dass Ginkgos die perfekten Straßenbäume sind. Sie sind widerstandsfähig gegen Trockenheit, Hitze und Kälte, haben kaum Totholz und einen extrem geringen Pflegeaufwand. Die normalen Pflegekosten für andere Bäume wie Platane, Eiche oder Linde verursachen weit höhere Kosten. Wir werden künftig frühzeitig die Bäume abernten“, verspricht Manfred Zimmermann vom Fachbereich Umwelt und Verbraucherschutz.

Unter dieser Prämisse erhält er Zuspruch von Vertretern von Grünen, FDP und SPD, die die Bäume aufgrund dieser Aussage einheitlich auf Bewährung stellen. „Wir sind für den Erhalt der Bäume, zumal, wenn die Kosten für die Pflege auch mit Abernten der Früchte geringer sind. Aber es muss gewährleistet sein, dass die Verkehrssicherheit nicht beeinträchtigt wird“, sagt Maria Schneider von den Grünen und erhält Zuspruch von Klaus-Dieter Ohlig. „Wenn es klappt, bin ich dafür, dass die Bäume stehen bleiben. Aber dann müssen wir uns verlassen können, dass auch zuverlässig abgeerntet wird“, befindet der FDP-Vertreter.

Allein die CDU verlangt weiterhin die Fällung. „Mit den Bäumen binden wir uns jedes Jahr Kosten von 2000 Euro ans Bein, und ich bin sicher, dass diese Kosten bei einer Prüfung höher wären. Auf zehn Jahre gerechnet ist das richtig viel Geld“, beharrt deren Sprecher Timo Kühn und geht dabei mit keinem Wort auf die von Zimmermann angegebenen Kosten für andere Bäume ein, was hier und da für Kopfschütteln unter Besuchern und den Vertretern der anderen Fraktionen sorgt. Die Fraktion stellt sich damit gegen die drei anderen Parteien in der Vertretung und steht damit auch politisch auf eher verlorenem Posten.

Der Streit um die Bäume mit ihren geruchsintensiven Früchten scheint also vorläufig gelöst. Sollten Kommunalbetrieb und Fachbereich Umwelt im kommenden Herbst die Früchte zuverlässig ernten, dürfte es ruhig werden um das Thema. Ob die Lösung auch für andere Ginkgo-Bäume in Krefeld gilt, wurde nicht angesprochen.

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