„Stadt Land Spielt!“ Ein Wochenende für die Gesellschaftsspiele

Krefeld · In 188 Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz wird im September ein Wochenende lang gespielt. Krefeld beteiligt sich am Projekt „Stadt Land Spielt!“

 Ein Klassiker unter den Brettspielen ist Monopoly – und es gibt sogar eine Krefeld-Version.

Ein Klassiker unter den Brettspielen ist Monopoly – und es gibt sogar eine Krefeld-Version.

Foto: Monopoly

Es ist 49 v. Chr., die Stimmung ist angespannt, vereinzelt hört man die Rüstungen von Soldaten klappern. Schwer bewaffnete römische Truppen stehen bereit, den Fluss Rubikon, der die Grenze zwischen Gallia Cisalpina und Italien bildet, zu überqueren, als der römische Feldherr Gaius Iulius Caesar mit den berühmten Worten „alea iacta est“ – zu deutsch: „Der Würfel ist gefallen“ – einen unwiderruflichen Bürgerkrieg ausruft.

Würfel entscheiden nicht erst seit der Zeit moderner Gesellschaftsspiele über den Ausgang von kniffligen Situationen. Schon immer spielten Menschen, auch um ihre kulturellen Fähigkeiten zu entwickeln. Im alten Rom war das Motto „Brot und Spiele“ zu Hause. An diese Tradition knüpft das Projekt „Stadt Land Spielt!“ an. In 188 Städte in Deutschland, Österreich und der Schweiz dreht sich am 7. und 8. September alles ums Spielen.Auch in Krefeld wird wieder zum Würfeln und Trümpfe ausspielen eingeladen. Das Jugendhaus der Friedenskirche, Mariannenstraße 106, wird an beiden Tagen in der Zeit von 12 bis 18 Uhr Spielplatz für große und kleine Spieler. Besucher haben hier die Möglichkeit, neue Spiele zu entdecken oder sich durch Klassiker auf eine nostalgische Reise durch die Welt der Fantasie zu begeben. Die Krefelderin Marijana Sipus, leidenschaftliche Gesellschaftsspielerin, initiiert nun schon zum vierten Mal das Projekt für die Seidenstadt. „Es ist eine Non-Profit-Aktion. Beim Gesellschaftsspiel-Wochenende geht es vor allem um den Spaß. Jeder ist willkommen, egal welchen Alters. Wir sind barrierefrei, und der Eintritt ist kostenlos“, erzählt Sipus.

Die vielfältige Spielauswahl von rund 200 Titeln hält von Strategie-, Familien- bis hin zum Outdoor-Spiel für jeden etwas bereit. Gerade neue, unbekannte Spiele erschrecken Spieler nach dem Öffnen oft mit einer schier endlosen Spielanleitung, die den Spielspaß bremst und erst einmal zum Lesen verpflichtet. Dieser Konflikt soll mit „Stadt Land Spiel!“ ausgemerzt werden. Das Regellesen ist für die Teilnehmer unnötig. Dank fachkundiger Spieleerklärer kann direkt losgespielt werden.

Das Besondere in diesem Jahr sind drei neue Turniere im Rahmen von „Stadt Land Spielt!“. Hier können ehrgeizige Taktiker und geschickte Manövrierer zu Duellen antreten. Sie können Landschaften errichten und während des Spiels „Carcassonne“ – ein moderner Legespielklassiker – ins alte, dunkle Zeitalter des Mittelalters eintauchen und dabei strategisch versuchen, Punkte zu sammeln. Oder sich aus einer Mischung von Geschick und Taktik gegen einen Mitspieler im magnetischen Geschicklichkeitspiel „Klask“ durchsetzen und den orangefarbenen Ball möglichst häufig im gegnerischen Tor versenken. Beim Angebot ist für viele Interessen etwas dabei, sagt Sipus.

Um auch nach dem spielerischen Wochenende nicht in eine Monotonie zu verfallen, können sich die Besucher von „Stadt Land Spielt!“ Mini-Ausgaben von Spielen beliebter Verlage mit nach Hause nehmen und dort nach Lust und Laune ausprobieren.

Unterstützt wird das Non-Profit-Projekt unter anderem vom Deutschen Spielearchiv Nürnberg, vom Österreichischen Spielemuseum und Amigo Spiel + Freizeit GmbH Dietzenbach.

Veranstaltung Samstag, 7. September, und Sonntag, 8. September, jeweils von 12 bis 18 Uhr, im Jugendhaus der Friedenskirche, Mariannenstraße 106. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

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