Ladies’ Day in Krefeld Extravagante Hüte beim Renntag

Krefeld · Beim ersten Renntag der neuen Galopprennsaison wurden im Zuge des „Ladies’ Day“ die schönsten Hüte prämiert.

Krefeld: Ladies' Day auf der Galopprennbahn
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Die schönsten Hüte Krefelds

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Foto: Schalljo

Frauen mit extravaganten Hüten gibt es heutzutage selten zu sehen. Doch an der Krefelder Rennbahn wollen die Verantwortlichen Hut-begeisterten Damen traditionell eine Plattform bieten. Beim Ladies’ Day mit Hutprämierung bat der Krefelder Rennclub gut behütete Damen zum Wettbewerb um die schönste Kopfbedeckung. Allerdings machte das Wetter den Organisatoren zumindest teilweise einen Strich durch die Rechnung. Schließlich bieten große Hüte dem am Sonntag kräftigen Wind eine große Angriffsfläche. Darum hatten viele Damen Hemmungen, in entsprechender Kopfbedeckung zu erscheinen.

Überhaupt sorgten Wind und Regen für einen weniger guten Besuch als an anderen Renntagen. „Für das Wetter war es eine sehr gute Veranstaltung, und die Zuschauerzahl war durchaus gut. Aber bei besserem Wetter hätten es auch knapp doppelt so viele Besucher sein können. Das hätte sich natürlich auch in den Wetteinnahmen gezeigt, auf die wir angewiesen sind“, sagt Tania Cosman, die Marketingverantwortliche des Rennclubs. Diese Bedingungen wirkten sich naturgemäß auch besonders auf die Hutprämierung aus. „Bei richtig gutem, sonnigem Wetter hatten wir auch schon einmal über 60 Damen auf dem Absattelplatz. Diesmal waren es nur etwa 20. Trotzdem sind wir mit der Teilnahme bei diesen Bedingungen sehr zufrieden“, sagt Cosman, die sich selbst augenzwinkernd als „Verantwortliche für Marketing, Sponsoring und Chichi bezeichnet. Selbstverständlich ist auch sie als Organisatorin des Hutwettbewerbs mit entsprechender Kopfbedeckung erschienen.

Die Teilnehmerinnen haben sichlich Spaß an der Veranstaltung, auch wenn die Witterung für manche ein Problem darstellt. So sagt Martina Verbücheln aus Kamp-Lintfort: „Ich bin absoluter Hutfan und habe etwa 50 Hüte zu Hause. Darunter sind sicher auch einige Modelle, mit denen ich gute Siegchancen gehabt hätte. Aber bei diesem Wind habe ich mich für ein kleines Modell entschieden.“ Dem Spaß an der Veranstaltung tut das aber keinen Abbruch. Ihren Hut, ein handgemachtes Modell, habe sie in Berlin erstanden, sei aber grundsätzlich vor allem eine Freundin extravaganter Modelle. Das Klischee, dass Frauen vor allem Schuhe kaufen entkräftet sie dennoch nicht. Auf die Frage, ob sie bei 50 Kopfbedeckungen mehr Hüte als Schuhe habe, lacht sie nur. „Nein, das ganz sicher nicht. Schuhe und Taschen gehen beim Shoppen immer. Hüte nur bei besonderen Modellen“, erwidert sie augenzwinkernd.

Ähnlich ist die Situation bei Annegret Moenning-Henssen. Sie trägt ein vergleichsweise dezentes Modell. „In den vergangenen Jahren habe ich eigentlich immer einen Hut extra für diese Veranstaltung gekauft. Diesmal habe ich wegen Kälte und Wind einfach einen schönen Winterhut aus dem Schrank genommen“, erzählt sie. Den habe sie vor gut einem Jahr bei Hutmacherin Carolin Pomränke in Hüls anfertigen lassen. „Ich trage sehr gern Hüte bei allen denkbaren Gelegenheiten“, sagt sie.

Trotz nicht ganz so großer Hutbegeisterung darf sich Andrea Tichelkamp über den dritten Platz freuen. „Gerechnet habe ich damit nicht. Den Hut habe ich vor einiger Zeit in Holland gekauft. Der Kauf war nicht mit einer besonderen Veranstaltung verbunden. Ich trage ihn einfach, wenn er passt“, sagt sie und fügt hinzu: „Ich freue mich über jede Gelegenheit, wie beim Ladies’ Day, Hut zu tragen.“

Ein Kreis schloss sich unterdessen für Christel Drumm. Denn ihren ausladenden, schwarzen Hut, der ihr den zweiten Platz einbrachte, erwarb sie vor zwei Jahren beim Ladies’ Day an der Rennbahn. „Ich trage nicht oft Hüte und freue mich über solche Events“, sagt sie. Allerdings sei das Wetter eine Herausforderung. „Darum trage ich auch Gummistiefel“, sagt sie lachend und zeigt auf das zwar modische, aber dennoch hohe und wasserfeste Schuhwerk.

Besondere Mühe hat sich unterdessen die Siegerin des Wettbewerbs gemacht. Susanne von der Linde-Rochow trägt ein ausladendes Modell mit bunten Kunstblumen. „Den habe ich selbst hergerichtet. Den Hut an sich habe ich eigens für heute gekauft und dann  bearbeitet, die Blumen angebracht und so weiter“, erzählt sie mit durchaus spürbarem und nicht minder verdientem Stolz. „Ich arbeite selbst in der Modebranche und habe einfach großen Spaß an so etwas“, fährt die Krefelderin fort. Über ihren Sieg freut sie sich sehr. Mit strahlendem Lächeln nimmt sie Blumen und eine Flasche Champagner entgegen.

 Susanne von der Linde-Rochow gewann den Wettbewerb.

Susanne von der Linde-Rochow gewann den Wettbewerb.

Foto: Schalljo
 Über den zweiten Platz freute sich Christel Drumm.

Über den zweiten Platz freute sich Christel Drumm.

Foto: Schalljo
 Die Jury bedachte Andrea Tichelkamp mit dem dritten Platz.

Die Jury bedachte Andrea Tichelkamp mit dem dritten Platz.

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 Annegret Moennig-Henssen entschied sich für einen Winterhut.

Annegret Moennig-Henssen entschied sich für einen Winterhut.

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 Hutfan Martina Verbücheln trug wegen des Windes ein kleines Modell.

Hutfan Martina Verbücheln trug wegen des Windes ein kleines Modell.

Foto: Schalljo

Der Ladies’ Day unter dem Motto „Fashion and Racing“ war also einmal mehr ein Erfolg und wird sicher nicht der letzte seiner Art gewesen sein. Dafür wird Cosman, die „Chichi-Verantwortliche“ des Rennclubs, ohne Frage sorgen.

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