Stunde der Gartenvögel 2023 Abwärtstrend für den Mauersegler auch in Krefeld

Krefeld · Die Ergebnisse der Nabu-Aktion „Stunde der Gartenvögel“ liegt vor. Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer unter den Tieren? Das sind die Zahlen für Krefeld.

 Nester von Mehlschwalben hängen an einem Haus. Die Tiere werden immer seltener gescihtet.

Nester von Mehlschwalben hängen an einem Haus. Die Tiere werden immer seltener gescihtet.

Foto: dpa/Maurizio Gambarini

Mehlschwalbe und Mauersegler stürzen ab – das ist das Fazit, das der Naturschutzbund (Nabu) aus der Mitte Mai stattgefundenen „Stunde der Gartenvögel“ gezogen hat. Bereits zum 19. Mal wurden für die bundesweite Aktion Vogelfreunde dazu aufgerufen, in Parks und Gärten die Tiere zu beobachten. In Krefeld beteiligten sich 105 Vogelfreunde, die in 79 Gärten 2516 Vögel gezählt hatten.

Klarer Sieger war hier in diesem Jahr die Kohlmeise. 256 Exemplare wurden in 89,87 Prozent der Gärten gezählt – ein Plus von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auf Platz zwei landet der Haussperling mit 212 gezählten Exemplaren, dicht gefolgt von der Elster mit 190 gezählten Exemplaren. Zu den Verlierern zählen die Mehlschwalbe und der Mauersegler – obwohl letzterer in Krefeld noch auf Platz neun landet. 103 Exemplare konnten in 29,11 Prozent der Krefelder Gärten und Parks beobachtet werden. Das sind zwei Prozent weniger als im Vorjahr. Die Mehlschwalbe hingegen landet weit hinten auf Platz 27. Lediglich 18 Exemplare wurden gesichtet. Das bedeutet einen Rückgang von 64 Prozent, so der Nabu. „Wir sehen jetzt sehr deutlich, dass der starke Abwärtstrend bei den gebäudebrütenden Insektenfressern ungebremst weitergeht“, sagt Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Mauersegler wurden um 37 Prozent weniger gemeldet als im Vorjahr, Mehlschwalben haben ein Minus von 22 Prozent. Diese Arten brauchen dringend Hilfe. Denn bei den Gebäudebrütern herrscht große Wohnungsnot.“

Besser sehen die Zahlen bei den Meisen- und Finkenarten aus. Sie wurden deutlich häufiger gesichtet als 2022. „Grund dafür könnte das vergangene Mastjahr sein“, erklärt Miller. „Es gab im Winter eine Große Fülle an Baumfrüchten. Durch die guten Bedingungen haben vermutlich mehr Meisen und Finken als sonst den Winter überlebt.“

Im Juni findet die nächste Zählaktion des Nabu statt. Beim Insektensommer vom 2. bis 11. Juni sind alle aufgerufen, Schmetterlinge, Käfer, Ameisen und Bienen zu melden.

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