Verkehr in Krefeld Das Netz der Fahrradstraßen wird weiter ausgebaut

Krefeld · Die Straßen sollen den Reiz erhöhen, vom Auto aufs Fahrrad umzusteigen. Die Akzeptanz wächst. Etwa 20 Prozent der Krefelder nutzt das Rad für die täglichen Wege, sagt Fahrradbeauftragter Michael Hülsmann.

 Fahrradbeauftragter Michael Hülsmann auf der Inrather Straße.

Fahrradbeauftragter Michael Hülsmann auf der Inrather Straße.

Foto: Stadt Krefeld

(RP) Der Ausbau der Fahrradstraßen in Krefeld schreitet voran. Neu als Strecken eingerichtet sind inzwischen Abschnitte der Nikolaus-Groß-Straße in Uerdingen, der Tiergartenstraße in Bockum, der Germaniastraße in Bockum, der Roonstraße im Bismarckviertel, der Inrather Straße am Inrath und der Bruckersche Straße in Hüls. Vor der Umsetzung befinden sich die Arbeiten unter anderem auf Abschnitten der Alte Gladbacher Straße und der Scharfstraße. An den neuen Fahrradstraßen sind inzwischen deutlich sichtbare Piktogramme aufgebracht. Mit der Beschilderung durch den Kommunalbetrieb Krefeld (KBK) haben die Fahrradstraßen auch rechtlich Gültigkeit erlangt.

Michael Hülsmann, Krefelds Fahrradbeauftragter, hat die Planung von Beginn an begleitet. „Es gibt sehr viele positive Rückmeldungen von den Bürgerinnen und Bürgern. Die Akzeptanz ist hoch,“ sagt er. Um die Öffentlichkeit umfassend über die Funktion und Regeln der Fahrradstraßen zu informieren, sollen Flyer erstellt werden, die bei den Anliegern der Fahrradstraßen verteilt werden.

Die  Krefelder legten 20 Prozent der täglichen Wege mit dem Fahrrad zurück, erläutert Hülsmann. Das städtische Programm „Krefelder Fahrradoffensive“ strebe einen Radverkehrsanteil von 30 Prozent bis 2030 an. Fahrradstraßen sind dabei wichtiger Baustein – das Ausbauprogramm solle nach Wunsch von Politik und Verwaltung entsprechend fortgeführt werden, betont Hülsmann.

Die ersten Fahrradstraßen waren in Krefeld Ende der 1980er-Jahre eingerichtet worden; dazu gehören etwa die Dionysius-, die Mariannen-, die Peters- oder die Steinstraße.

Die Stadtteile würden von Fahrradstraßen stark profitieren, sagt Hülsmann. Verkehre würden besser gebündelt, die Belastung durch Kraftfahrzeuge sinke. Er verweist auch darauf, dass es zuletzt aus dem Inrath vom Bürgerverein immer wieder Kritik an der Verkehrsbelastung im Stadtteil durch motorisierte Fahrzeuge gegeben habe. „Die Fahrradstraßen sind Teil der Lösung“, sagt er. Sie sollen den Anreiz erhöhen, vom Auto auf das Fahrrad umzusteigen, um beispielsweise die Innenstadt zu erreichen. Auch die Verkehrssicherheit werde durch Fahrradstraßen erhöht. 

Die Fahrradstraßen sollen den Radverkehr bündeln. Dort hat der Fahrradverkehr Vorrang vor dem motorisierten Verkehr. Fahrradfahrer dürfen nebeneinander fahren, möglichst aber rechts. Der motorisierte Verkehr muss auf den Fahrradverkehr besondere Rücksicht nehmen, gegebenenfalls seine Geschwindigkeit verringern.  Tempo 30 gilt als Höchstgeschwindigkeit. Fahrzeuge dürfen Radfahrende mit einem Sicherheitsabstand von mindestens 1,50 Metern überholen. In Fahrradstraßen darf nach den Vorschriften der Straßenverkehrsordnung geparkt werden. Orientierung bieten Schilder und weiße Markierungen auf der Straße.

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