Ausstellung Rom lebt!
Krefeld · Das Museum Burg Linn lädt ab Sonntag mittels einer Ausstellung dazu ein, mit Selfie-Fotos ein Teil der Römerzeit zu werden.
Und das geht so: Alle Besucher können sich vor eines von 18 großformatigen Bildern stellen, das Mitmachen, was die Römer auf den Bildern auch tun und sich dabei fotografieren. Auf den Selfies ist der Besucher dann in einer Arena mit Tiger dabei – Brot und Spiele im Römischen Reich. „Solche Tiger hätte es auch in Xanten geben können“, sagt Jennifer Morscheiser. Andere Szenarien aus römischen Städten oder Provinzen können so ähnlich auch beim römischen Kastell Gelduba stattgefunden haben. Denn auch Krefeld verfügt über Römische Geschichte. Hier an der Außengrenze des Römischen Reichs, dem Limes, stand ein Kastell, das mit anderen Posten auf der Liste zum Unesco-Kulturerbe steht.
Der Besuch eines Marktstandes mit Obst und Gemüse ist im Café des Museums möglich. Der Kampf mit einem Legionär findet beim Modell zum Kastell statt, und das Entladen eines Frachtschiffes in der Schiffshalle. Zu den meisten der Bilder lässt sich ein inhaltlicher Bezug zur archäologischen Ausstellung herstellen. Besonders gut passt das Bild zum Hausbau in das Museum – als wäre es genau für diese Ecke entworfen worden. Daneben liegt ein Stück Tonziegel, das die Besucher in die Hand nehmen können.
Im Sonderausstellungsraum hängen sieben der Großformate mit Szenen aus dem Alltag der Römer. Auf Tafeln sind Erläuterungen zum Leben der Römer zu lesen. Ergänzt wird mit Fundstücken aus der Römerzeit: ein Kamm, eine Holzpantine, ein Flakon. Diese Dinge in Vitrinen gehören zur Wanderausstellung aus dem Reiss-Engelhorn-Museum in Mannheim. Dazu kommen noch zahlreiche römische Dinge aus dem Linner Fundus. „Auch der Helm und das Schwert sind Objekte zum Anfassen“, sagt Morscheiser. Das gilt ebenso für vier Spieltische mit Regeln in Deutsch und Englisch – so haben die Römer die Figuren auf dem Brett hin- und hergeschoben.
Inmitten des Ausstellungsraums steht der Lüttinger Knabe aus dem Bestand des MBL. Es ist die Replik eines bronzenen Jungen aus der römischen Kaiserzeit in Xanten. Er wurde im 19. Jahrhundert von Fischern aus dem Rhein geholt. Allerdings sollte diese Bronze besser nicht angefasst werden.
Zu der Ausstellung gibt es zum Preis von 9,90 Euro ein Katalogbuch. Es ist eine Art Fotoalbum, in das die Besucher ihre Selfies kleben können. „Das ist auch eine Idee für Weihnachten“, sagt Jennifer Morscheiser, „die Besucher sind eingeladen, zu experimentieren oder sogar Quatsch zu machen.“ Wer seine Fotos so gelungen findet, dass auch andere sie anschauen könnten, kann sie an das Museum schicken (burglinn@krefeld.de). Dann werden sie ausgedruckt und an die Pinwand zu den Römern gehängt. Unter #roemerselfie kann man die eigenen Bilder auch selber posten. Zur Eröffnung kommen auch römische „Reenactor“, mit denen man sich fotografieren lassen kann.