„Directing Council“-Treffen der Cieta Museumsleiterin Schieck bei Wissenschaftstreffen in der Schweiz

Krefeld · Die Cieta  bildet mit fast 450 Mitgliedern das weltweit wichtigste  Gremium für Wissenschaftler, die sich mit historischen Textilien befassen.

Annette Schieck ist Leiterin des Textilmuseums.

Annette Schieck ist Leiterin des Textilmuseums.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

(vo) Annette Schieck, Leiterin des Deutschen Textilmuseums Krefeld, hat als Vorstandsmitglied am renommierten „Directing Council“-Treffen der Cieta (Centre International d‘Étude des Textiles Anciens) im Schweizerischen Nationalmuseum in Zürich teilgenommen. Die Cieta wurde vor etwa 65 Jahren in Lyon gegründet und bildet mit ihren fast 450 Mitgliedern das weltweit wichtigste und größte Gremium für Wissenschaftler, die sich mit historischen Textilien befassen. Dem Vorstand gehören etwa 25 Vertreter von Museen und Institutionen mit textilem Schwerpunkt an, unter anderem aus Paris, Wien, Mailand, New York, Bern, Los Angeles, Boston, Lyon und London.

Das Directing Council trifft sich einmal jährlich an wechselnden Orten beziehungsweise in Museen, die im Vorstand vertreten sind. Dadurch erhalten die Mitglieder einmalige Einblicke und die Gelegenheit, Textilmuseen und Textilsammlungen überall in der Welt vor allem hinter den Kulissen kennenzulernen.

Die anschließende Generalversammlung und der Kongress der Cieta widmete sich dem Thema archäologische Textilien. In Zürich werden insbesondere die Funde aus den umliegenden Seen untersucht. Nach den Einschränkungen durch die Pandemie in den vergangenen Jahren konnte der Kongress in Zürich wieder in Präsenz stattfinden. Neben den Besichtigungen, Exkursionen und Vorträgen sei der direkte Austausch sehr wichtig, beispielsweise über den Klimawandel und die Energiekrise, die ebenfalls Auswirkungen auf das Museumsmanagement haben.

„Das persönliche Gespräch ist nicht zu unterschätzen“, betont Schieck. So habe sie auch von einer DokumentenSammlung von und über Renate Jaques, der ehemaligen Leiterin der Krefelder Gewebesammlung, erfahren. „Diese war mir nicht bekannt, und ich werde bald die Möglichkeit haben, sie einsehen zu können“, sagt Schieck.

Die mehrtägige Konferenz endete mit einer Exkursion in Kultureinrichtungen mit textilem Themenbezug, darunter ein Besuch im Bernischen Historischen Museum und der Abegg-Stiftung in Riggisberg.

Kurz darauf begaben sich Mitarbeiterinnen des Restaurierungsateliers der AbeggStiftung unter der Leitung von Dr. Regula Schorta auf eine mehrtägige Exkursion, bei der der Besuch des Deutschen Textilmuseums in Krefeld und der dortigen Fachkollegen ein wesentliches Ziel war. Dr. Isa Fleischmann-Heck, stellvertretende Museumsleiterin, begrüßte die Kolleginnen und stellte die Geschichte der Sammlung vor. Ein Höhepunkt war der Besuch der aktuellen Ausstellung „Peru – Ein Katzensprung“, da derzeit auch in der Abegg-Stiftung präkolumbische Textilien gezeigt werden.

Bei einer anschließenden Restauratorenführung durch die Werkstatt und einem Rundgang durch das Haus wurden fachliche Themen im regen Austausch mit den Besuchern besprochen.

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