Krefeld Promi-Plädoyer für die Grotenburg

Krefeld · Friedhelm Funkel, Urgestein des Uerdinger Fußballs, erklärte bei der Talkrunde „Zug um Zug“, warum das Stadion als Spielstätte für den KFC erhalten bleiben müsse. Auch andere Gäste bezogen Stellung zu ihren Fachbereichen.

 Moderator  Otto Fricke im Gespräch mit Anne Schneider, Vorsitzende des Sozialdiensts katholischer Frauen.

Moderator Otto Fricke im Gespräch mit Anne Schneider, Vorsitzende des Sozialdiensts katholischer Frauen.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die Talkshow „Zug um Zug“ ist seit mehr als 30 Jahren fester Bestandteil des Nordbahnhof-Jahres und war auch an diesem Wochenende wieder geprägt von munteren Gesprächen, moderiert von Otto Fricke und Michael Heussen. Den Anpfiff machte Hausherr Viktor Furth:„Für Sie wird der Nordbahnhof heute Abend zum Hauptbahnhof“, sagte er.

Erster Gast war Anne Schneider. Die Vorsitzende des Sozialdiensts katholischer Frauen präsentierte das Engagement des SKF. Vorrangig gehe es um Frauen und Familien, die in Not geraten und deshalb auf Hilfe angewiesen sind. Da einige Projekte rein auf Spenden basieren, freute sich Anne Schneider umso mehr über die großzügige Spende von 2000 Euro. Der Reinerlös des Abends kommt dem Mikado-Projekt zu, einem Gruppenangebot für Kinder psychisch kranker Eltern.

Ein weiterer Gast war Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK, der sich für Planungssicherheit einsetzt. Die brauche vor allem die Energiewirtschaft, „da wir in der Region viele energieintensive Unternehmen haben“, sagte Steinmetz. Er sprach außerdem über die problematische Situation, dass es einerseits gefährdete Arbeitsplätze, andererseits einen Fachkräftemangel gebe. Was die Wirtschaftsfreundlichkeit betreffe, habe Krefeld einiges nachzuholen „und da wollen wir einen Beitrag zu leisten“, sagt Steinmetz.

Für Unterhaltung sorgten Julian Pohlmann und Leonard Munz, die mit ihrem Schlager „Mama Lauda“ bekannt geworden sind. Die Krefelder, auch bekannt unter ihrem Künstlernamen „Specktakel“, erzählten, sie haben früh gemerkt, dass ihnen die Bühne Spaß macht, und kamen durch eine Reihe glücklicher Zufälle zu ihrem Hit. „Wir haben immer schon die Freiheit genossen“, sagen sie. Zusammen mit den begeisterten Gästen wurde das Stück noch einmal aufgeführt.

Benedikt Winzen, Fraktionsvorsitzender der SPD, berichtete, wie er als Nachfolger von Uli Hahnen immer noch neue Dinge dazulerne und seinen eigenen Weg gehe. Sein Ziel sei es, vor allem ergebnisoffen zu diskutieren und zu versuchen, einfache Antworten auf schwierige Fragen zu geben. „Wir sind in Krefeld noch nicht da, wo wir hin wollen“, sagte Winzen.

Jennifer Morscheiser begeisterte die Gäste mit ihrem Vortrag über die international bedeutsame Ausgrabungsstätte Gelduba. Die Museumsleiterin der Burg Linn legte dar, warum Gelduba als Teil des Limes Unesco-Welterbe werden solle. Das brächte nicht nur internationale Aufmerksamkeit für Krefeld, sondern sei historisch gesehen ein wichtiger Schritt.

Für einen eindrucksvollen Abschluss des Abends sorgte der Trainer von Fortuna Düsseldorf, Friedhelm Funkel, der von seiner Berufslaufbahn erzählte. Gestartet hatte er seine Karriere als Trainer des damaligen Vereins Bayer Uerdingen und überlebte damals einen von Manager Felix Magath geforderten Rauswurf. Stattdessen entließ der Vorstand den Manager. Seitdem trainierte er viele weitere Traditionsvereine. Er blickte gerne an den Anfang zurück. Für den KFC Uerdingen wünscht er sich vor allem eine bessere Unterstützung durch die Wirtschaft. Und er appellierte unter großem Beifall der Zuhörer, dass die Grotenburg unbedingt als Spielstätte des KFC erhalten werden müsse: „Dann würden in der dritten Liga jetzt bestimmt 5000 bis 7000 Zuschauer zu den Heimspielen kommen.“

Musikalisch wurde der Talk-Abend von dem Trio „D’accord“ begleitet.

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