Krefeld Krefeld an den Rhein holen

Krefeld · Prof. Ulrich Coersmeier, der Sieger des städtebaulichen Wettbewerbs zum Projekt "Rheinblick", schwärmte von dem Potenzial am Rheinufer. Krefelder Architekten hatten in die Dujardin-Fabrik geladen.

Nur Hausherr Matthias Melcher konnte, zwischen Kupferkesseln seine Gäste begrüßend, von einem tatsächlichen Fortschritt in seinem "Gesamtkunstwerk", der ehemaligen Dujardin-Weinbrennerei, berichten. Museum, Gastronomie und zwölf Künstler-Ateliers sind bereits eingerichtet, nächste Woche geht es mit dem Umbau zu Wohnungen und Büros weiter. Auf den Rhein blicken und die gegenüberliegende Duisburger Aue wird man von den Lofts auch.

Große Chance – langer Weg

Das Projekt "Rheinblick" ist dagegen seit dem Wettbewerbsworkshop und der darauffolgenden euphorischen Stimmung vor sieben Jahren nicht weiter gekommen. Wohl deshalb hieß die "5. Architektur-Werkstatt" zu der Frank Brünsing seine Architekten-Kollegen der VFA-Bezirksgruppe Krefeld nach Uerdingen eingeladen hatte auch "Rheinblick – eine große Chance, ein langer Weg."

Architekt, Stadtplaner und Wettbewerbsgewinner Professor Ulrich Coersmeier (Köln) beamte Bilder und schwärmte von dem "Potenzial am Rheinufer", für das ein sogenannter Masterplan 55 798 Quadratmeter für Wohnen, Restaurant, Büros und Gewerbe, für Lehre und Forschung eingeteilt hat. "Überall wird der Rhein präsent sein", sagte Coersmeier, sprach von einer "großzügigen Hinwendung" an den Rhein, einer Vernetzung mit der Uerdinger Innenstadt, den Erhalt der Müncker-Villa und des Zollamtes und der "skulpturalen Qualität" der Wohnungen, die alle den Blick auf den Rhein erlauben.

Ein Problem wird der Hochwasserschutz. "Das ist der entscheidende Faktor", erläuterte anschließend Baudezernent Thomas Visser, zumal die gesetzlichen Rahmenbedingungen verschärft wurden. Fünf Grundstückseigentümer gibt es in dem überplanten Areal, für das ein rechtskräftiger Bebauungsplan existiert. Aber nur einer steht bereit zu beginnen. Und nur für einen Teil der neuen Bebauung wäre ein Hochwasserschutz eine "Insellösung" und deshalb nicht wirtschaftlich. Dazu kommt noch die Hafenentwicklung, zu der die Planung noch nicht abgeschlossen ist, und deren Ergebnisse für den "Rheinblick" zu beachten sind.

"Fantastisches Echo"

"Was wäre die ganze Planung ohne Optimismus", sagte Visser, der hofft, dass alle nachziehen, wenn der Erste mal begonnen hat. Und Professor Coersmeier sieht auch in die Zukunft. "Ich möchte es noch miterleben", sagte er und meinte zu allen Mühen: "Das ist es wert." Der "Rheinblick" würde "Krefeld am Rhein" bekannt machen, aber so Thomas Visser, es genüge schon, wenn "Uerdingen am Rhein" bewusster werde. Dafür sorgt zurzeit nur Matthias Melcher, der auf sein Angebot für Wohnungen und Büros in Rheinnähe ein "fantastisches Echo" erlebt.

(RP)
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