Baumaßnahmen in Krefeld 600.000 Euro für neuen Rathausplatz

Krefeld · Auf dem Von-der-Leyen-Platz sollen bis September hell- und dunkelgraue Platten verlegt werden. „Die alten Platten werden auf einem Betriebshof gelagert und bei Bedarf an anderer Örtlichkeit eingebaut“, so Stadtsprecher Dirk Senger.

 Der Von-der-Leyen-Platz: In die Tiefgarage unter dem Platz dringt Wasser ein, eine Fuge muss auf einer Länge von 40 Metern abgedichtet werden.

Der Von-der-Leyen-Platz: In die Tiefgarage unter dem Platz dringt Wasser ein, eine Fuge muss auf einer Länge von 40 Metern abgedichtet werden.

Foto: Carola Puvogel

Der Von-der-Leyen-Platz vor dem Rathaus gleicht einer Lagerstätte für Bodenplatten. Der Grund: Der Untergrund wird saniert. Mitte Juni haben die Arbeiten durch den Kommunalbetrieb begonnen. Da in die Tiefgarage darunter Wasser eindringt, muss zunächst die Dehnungsfuge auf einer Länge von 40 Metern abgedichtet werden. In einem zweiten Bauabschnitt ist unter anderem die Verlegung von neuen Platten vorgesehen. Im September sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Kosten: rund 600.000 Euro.

Dann strahlt der Platz in neuem Glanz. „Die alten Platten werden auf einem Betriebshof gelagert und bei Bedarf an anderer Örtlichkeit eingebaut“, so Stadtsprecher Dirk Senger gegenüber unserer Redaktion. „Für die Platzfläche sind neue Platten in einem anderen Format sowie Muster vorgesehen. Hell- und dunkelgraue Elemente in den Maßen 40 x 80 Zentimeter werden verlegt.“

In dieser Woche wird die Dehnfuge, die mittig durch den Platz verläuft, auf eine Tiefe unter Geländeoberkante von 1,30 Meter und einer Breite von zwei Metern freigelegt. „Daran anschließend kann eine konkrete Prognose des Zeitplans festgelegt werden, da zur Abdichtung der Dehnfuge darüber hinaus auch die Tiefgaragendecke trocken gelegt werden muss“, so Senger. Dies sei nicht nur wetterbedingt, sondern auch davon abhängig, wieviel Wasser sich dort angesammelt habe. „Das zur Zeit vorhandene Wasser hat keine Möglichkeit abzufließen“, erklärt Senger. „Da aus Sicherheitsgründen kein Brennereinsatz zur Trocknung genutzt werden kann, werden die Trocknungsarbeiten mittels Heißluftverfahren in Absprache mit einem Gutachter und dem Zentralen Gebäudemanagement durchgeführt.“

Parallel stehen Sanierungsarbeiten an Vorder- und Rückseite des  Rathauses an. Es werden unter anderem die einfach verglasten Fenster ausgetauscht sowie die Fassade gereinigt und ausgebessert. Das Dach erhält eine neue Schieferdeckung, die Unterkonstruktion wird ausgebessert, eine Wärmedämmung eingebaut. Die Stadt investiert in die Erhaltung dieses besonderen Krefelder Erbes rund 1,7 Millionen Euro.

Der Architekt Martin Leydel schuf 1794 das „Stadtschloss“ für den Kommerzienrat Conrad von der Leyen. Das repräsentative Haus der Fabrikantenfamilie galt einst als Meisterwerk der rheinischen Klassik. Die Arbeiten im Auftrag des Zentralen Gebäudemanagements der Stadt Krefeld sollen Anfang November beendet werden.

Für November 2020 ist außerdem die Auftragsvergabe zur Instandsetzung und Modernisierung der ehemaligen „Einwohnermeldeamt-Halle“ (EMA-Halle) im Rathaus geplant: Bauhaus-Schüler Hans Volger war bis in die 1960er Jahre in Krefeld als Baurat tätig. Er entwarf in den 1950er Jahren den Erweiterungsbau samt der ehemaligen EMA-Halle an der Sankt-Anton-Straße. Diese wird für rund 3,5 Millionen Euro zum Bürgerservicebüro Stadtmitte umgebaut. Ab August 2022 soll dann der neue Bürgerservice im Rathaus einsatzbereit sein.

 Für November 2020 ist die Auftragsvergabe zur Instandsetzung und Modernisierung der ehemaligen „Einwohnermeldeamt-Halle“ (EMA-Halle) im Rathaus geplant.  Foto: NN

Für November 2020 ist die Auftragsvergabe zur Instandsetzung und Modernisierung der ehemaligen „Einwohnermeldeamt-Halle“ (EMA-Halle) im Rathaus geplant. Foto: NN

Foto: Joachim Nießen/Joachim Niessen

Aktuell ist der Bürgerservice Mitte im Seidenweberhaus untergebracht. Rund 40.000 Menschen pro Jahr kommen derzeit mit ihren großen und kleinen Anliegen zu den dortigen Stadtmitarbeitern. Eines haben fast alle Krefelder gemeinsam, wenn sie den nostalgischen Bereich im Seidenweberhaus betreten: Warten ist angesagt. Bereits vor Monaten musste Oberbürgermeister Frank Meyer einräumen, dass die Situation in den Bürgerbüros immer wieder für Frust und Ärger sorgt. „An einem Tag ist der Andrang groß, am nächsten Tag der Krankenstand beim Personal hoch. Bürger und Kollegen sind unzufrieden“, so der Verwaltungschef damals.

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