Jubiläum Nachbarschaftsladen feiert 30-Jähriges

Krefeld · Im Nachbarschaftsladen wird Arbeit geleistet, die aus Fischeln nicht wegzudenken ist: Was Ende der 80er Jahre als Treffpunkt für Mütter begann, hat sich zu einem wohnortnahen Fixpunkt für Initiativen und Gruppen entwickelt.

 Engagiert in Fischeln: Manfred Adam (Geschäftsführer) und Uta Gosmann (Vorsitzende) leiten das Vorstandsteam des Nachbarschaftsladens, der in dieser Woche sein 30-Jähriges Bestehen feiert.

Engagiert in Fischeln: Manfred Adam (Geschäftsführer) und Uta Gosmann (Vorsitzende) leiten das Vorstandsteam des Nachbarschaftsladens, der in dieser Woche sein 30-Jähriges Bestehen feiert.

Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Ein Netzwerk von Unterstützern, Helfern, Ehrenamtlichen aber auch Spendern, die in Zeiten des Krefelder Nothaushalts Flagge gezeigt und geholfen haben, hat es möglich gemacht, dass der Nachbarschaftsladen in Fischeln am kommenden Wochenende sein 30-jähriges Bestehen feiern kann.

Fast wäre 2015 Schluss mit der Quartiersarbeit gewesen, berichtet Geschäftsführer Manfred Adam. „Die Stadt Krefeld musste uns seinerzeit wegen des Nothaushalts die freiwilligen Mietzuschüsse streichen. Doch im richtigen Moment wurde die Salvea-Stiftung auf die Sorgen des Vereins aufmerksam und half mit ihrer finanziellen Unterstützung, so dass die Arbeit weitergehen konnte.“

Eine Arbeit, die aus Fischeln nicht wegzudenken ist: Was Ende der 80er Jahre als Treffpunkt für Mütter und Alleinerziehende aus dem Wohnquartier Erkelenzer Straße begann, hat sich im Laufe der Zeit zu einem Fixpunkt für Initiativen und Gruppen entwickelt, die den hellen „Laden“ mit Leben füllen. Ein Kursus Sitzgymnastik für Senioren, Angebote des Jugendzentrums Fischeln, die Pflegeberatung der Stadt Krefeld, verschiedene Cafés, eine Gitarrengruppe und der Verein russischer Migranten nutzen die barrierefreien Räumlichkeiten im Eck Erkelenzer Straße/Anrather Straße, viele der Angebote sind offen: Wer Lust hat mitzumachen, kann einfach mitmachen.

Tatsächlich war der Nachbarschaftsladen mal ein richtiger Laden, und so erklärt sich auch der Name: „Wir waren zunächst vorn im Gebäude, wo sich heute der Kiosk befindet“, erzählt die Vereinsvorsitzende Uta Gosmann. Später hat die Katholische Kirche das der Straße abgewandte Ladenlokal ersteigert, in dem der Nachbarschaftsladen seither als Mieter residiert. Der Verein selber kümmert sich vor allem um die Räumlichkeiten, die wohnortnaher Treffpunkt für Gruppen und Initiativen sind. „Wir stellen die Räume für sich selbst organisierende Gruppen zur Verfügung“, erklärt Adam. Die Nachfrage ist groß, fast rund um die Uhr gibt es Angebote für ganz unterschiedliche Zielgruppen im Laden. Auch Privatpersonen können die Räume mieten, zum Beispiel für Kommunionsfeiern oder Kindergeburtstage, jedoch nur bis 21 Uhr, damit abends die Nachbarn nicht durch Feierlichkeiten gestört werden.

10.000 Euro an Spenden muss der kleine Verein jährlich aufbringen, um das Angebot aufrecht erhalten zu können. „Als Salvea uns geholfen hat, sind andere Spender leider abgesprungen“, erzählt Adam, der für die Finanzen zuständig ist. Durch Mitgliedschaft im Verein können auch Privatpersonen die Arbeit des Nachbarschaftsladens unterstützen, der Mindestbeitrag beträgt gerade mal zwölf Euro pro Jahr, mehr ist natürlich möglich und erwünscht.

„Wir suchen aber auch ehrenamtliche Helfer“, sagt Uta Gosmann. Heimwerker für kleine Reparaturen, Cafébetreuer für das Seniorencafé, jemand, der die Homepage betreuen möchte sind nur ein paar „offene Jobangebote“. „Und natürlich Menschen, die für ein Hobby, ein Anliegen oder eine Idee ein Angebot im Nachbarschaftsladen machen möchten“, ergänzt Gosmann.

Mehr Informationen über den Nachbarschaftsladen gibt es im Netz unter www.nachbarschaftsladen-fischeln.de, Anfragen für die Vergabe der Räume unter der Telefonnummer 02156 910131.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort