Bis zum Jahr 2024 1000 zusätzliche Kinder für die Grundschulen

Krefeld · Derzeit besuchen 7564 Mädchen und Jungen die 28 städtischen Grundschulen. Laut Prognose des Schulamtes wird die Zahl in den kommenden sechs Jahren auf 8568 Schüler ansteigen. Zusätzlicher Raum und mehr Personal sind nötig.

 Jürgen Maas, Leiter des Fachbereichs Schule, (links) und Beigeordneter Markus Schön

Jürgen Maas, Leiter des Fachbereichs Schule, (links) und Beigeordneter Markus Schön

Foto: Joachim Nießen/Joachim Niessen

Krefelds Grundschulen rüsten sich an einen Ansturm in den kommenden sechs Jahren. „Wir gehen davon aus, dass die Anzahl der Grundschüler bis 2023/24 um mehr als 1000 Kinder zunehmen wird. Das ist ein Zuwachs von etwa 13 Prozent“, sagt Dezernent Marcus Schön beim Blick in den neuen Schulentwicklungsplan.

Derzeit besuchen 7564 Mädchen und Jungen die 28 städtischen Grundschulen. Laut Prognose des Schulamtes wird diese Zahl bis 23/24 auf 8568 Schüler ansteigen. Schön: „Berücksichtigt ist hier die allgemeine Bevölkerungsentwicklung in Krefeld. Sollten, vor allem mit Blick auf Fischeln, zusätzlich neue Baugebiete erschlossen werden, werden diese Zahlen weiter steigen“, so der Beigeordnete. Zu den Kosten konnte Schön keine Angaben machen. „Wir sind noch am Anfang und stehen im Austausch mit der Bauverwaltung.“ Sicher ist: Auf die Stadt werden zusätzliche Ausgaben im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich zukommen, die nicht durch das derzeit laufende 140-Millionen-Euro-Programm zur Sanierung der Krefelder Schulen abgedeckt sind.

Es ist ein umfangreiches und detailliertes Paket, das die Schulverwaltung mit dem Entwurf für einen neuen „Schulentwicklungsplan 2018/19 bis 2023/24 für die städtischen Grundschulen“ erstellt hat. 43 Seiten umfasst das Papier, das der Politik in der kommenden Woche im Schulausschuss vorgelegt wird. Berücksichtigt ist darin unter anderem auch der Ausbau im Bereich des „offenen Ganztags“. „Hier ist Krefeld schlecht, wir haben einiges aufzuholen“, räumt Schön ein. „Wir haben derzeit einen Versorgungsgrad von rund 37 Prozent, unser Ziel ist, in den kommenden fünf bis sechs Jahren mindestens 60 Prozent zu erreichen. Das heißt, statt drei müssen wir ab sofort 15 neue Gruppen pro Jahr einrichten. Das ist ehrgeizig.“

Gleichzeitig hat das Team um Jürgen Maas, Leiter des Fachbereichs Schule, die einzelnen Bezirke im Fokus: „Nicht jeder Stadtteil entwickelt sich gleich. Es bringt nichts, wenn wir gerade im Grundschulbereich Plätze am einen Ende der Stadt schaffen, die am anderen Ende benötigt werden.“ Vor allem im Bereich Mitte (+30 Prozent) und West (+22 Prozent) werden die Schülerzahlen wachsen und damit auch Raumbedarf erzeugen. Allerdings: „Sollten in Fischeln die geplanten Bebauungspläne umgesetzt werden, müsste dort eine komplett neue Grundschule errichtet werden“, so Schön.

Derzeit geht die Schulverwaltung davon aus, dass im gesamten Stadtgebiet zusätzlicher Raum für 40 „Lerneinheiten“ geschaffen werden muss. „Das heißt nicht, dass zusätzliche 40 Klassenräume zur Verfügung gestellt werden müssen. Aber wir werden an vielen Standorten bauliche Erweiterungen benötigen“, erklärt Maas. In welcher Form das geschehen soll, müsse mit den Schulen und der Bauverwaltung abgesprochen werden.

So werden von den Experten für den Bezirk Mitte unter anderem Erweiterungen an der Mosaikschule vorgeschlagen, im Stadtbezirk West sind Erweiterungen an der GGS Krähenfeld, der Lindenschule und der St.-Michael-Schule angedacht, während in Ost die Grotenburgschule und in Nord die Jahnschule zusätzlichen Raum erhalten könnte. „Wichtig ist, dass es bei der Raumversorgung nicht nur ums reine Lernen, sondern auch um Themen wie Inklusion, Schulsozialarbeit oder die Arbeit im offenen Ganztag geht“, ergänzt Maas. „Alles Dinge, die bei einer Raumplanung vor 30 Jahren nicht berücksichtigt werden mussten.“

Dezernent Schön weist auch unter Bezug auf politische Entscheidungen zum vorgelegten Entwurf des Grundschulentwicklungsplans darauf hin, dass es sich hier um einen „dynamischen Prozess“ handelt: „Wir werden kurzfristig die bauliche Machbarkeit prüfen, Finanzierungsbedarfe ermitteln sowie zusätzliche personelle Ressourcen in der Schul- und Bauverwaltung klären.“

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