In Krefeld 1200 Baubeschäftigte erhalten 1000 Euro Sonderzahlung
Krefeld · Uwe Orlob, Vorsitzender der IG-Bau für Krefeld, spricht von einem „finanziellen Pflaster gegen die Inflation“. Unterm Strich habe die Gewerkschaft bei den Arbeitgebern 1.000 Euro Extra-Zahlung erreicht.
Bauunternehmen bauen eine „Krisen-Brücke“: „Wer auf dem Bau in Krefeld arbeitet, dem winkt jetzt eine Sonderzahlung. In diesem Jahr bekommen Baubeschäftigte eine Inflationsausgleichsprämie von 500 Euro – am Stück oder in Raten gezahlt. Es ist eine ‚Krisen-Puffer-Prämie‘. Und die gibt es im kommenden Jahr dann noch einmal in gleicher Höhe“, sagt Uwe Orlob. Der Vorsitzende der IG-Bau für Krefeld spricht von einem „finanziellen Pflaster gegen die Inflation“. Unterm Strich habe die Gewerkschaft bei den Arbeitgebern damit 1.000 Euro Extra-Zahlung erreicht, um die Härte der Krise abzufedern. Geld, für das keine Steuern und keine Sozialabgaben fällig werden.
„Wer bislang noch keine tarifliche Prämie bekommen hat, der sollte in den kommenden Wochen beim Chef am besten mal nachfragen, wo sie bleibt. Wo es Betriebsräte gibt, erledigen die das. Ansonsten hilft auch die Gewerkschaft“, so Orlob. Die Sonderzahlung sollten grundsätzlich alle der rund 1.200 Baubeschäftigten in Krefeld bekommen – vom Maurer über den Straßenbauer und Baggerfahrer bis zur Bürokauffrau. Die Gewerkschaft geht allerdings davon aus, dass auch mancher Bauarbeiter leer ausgehen könnte: „Hier trennt sich bei den gut 130 Bauunternehmen in Krefeld die Spreu vom Weizen. Anständige Arbeitgeber werden die Prämie zahlen. Das sind dann die Betriebe, die auch sonst auf den Tariflohn Wert legen. Die cleveren Chefs nutzen die Inflationsausgleichsprämie sowieso auch als ‚Halte-Prämie‘ für ihre Beschäftigten, um sie an den Betrieb zu binden.“
Allerdings gebe es auch die „B-Liga“ unter den Bau-Arbeitgebern: „Lohndrückerei gibt es auf dem Bau immer wieder. Deshalb wird es jetzt auch ‚Prämien-Drückeberger‘ geben“, so Uwe Orlob. Der Bezirksvorsitzende rät Baubeschäftigten in Krefeld deshalb, genau hinzugucken: „Entscheidend für Tariflöhne ist, ob der Chef beim Bauhandwerk oder bei der Bauindustrie im Arbeitgeberverband ist und sich daran hält, was die IG-Bau ausgehandelt hat oder nicht.“
Die Bauleute hätten in den vergangenen Jahren ihren Job verlässlich gemacht. Es sei deshalb jetzt an der Zeit, ihnen die Prämie und damit ein Stück mehr finanzielle Sicherheit zu geben. Denn die Inflation laufe auf hohem Niveau weiter: Die Verbraucherpreise seien im Februar noch einmal um 8,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen, so Uwe Orlob. Darum hätten die Arbeitgeberverbände hier im Schulterschluss mit der Gewerkschaft verantwortungsvoll gehandelt.