Büro für Landschaftsarchitektur und Stadtplanung Krefelder Entwurf siegt in Shanghai

Krefeld · Aus der Rolle des Geheimfavoriten sind die Branchenneulinge von Kraft.Raum schnell herausgewachsen. Die Landschafts- und Städteplaner gewinnen einen Wettbewerb nach dem anderen: für einen Sportpark in Shanghai, ein Zechengelände in Kamp-Lintfort, eine Raststätte mit Moselblick – und für die Modernisierung der Haaner City.

 Der Xujiahui-Sportpark im chinesischen Shanghai wird bis 2021 nach den Krefelder Ideen umgestaltet und modernisiert.

Der Xujiahui-Sportpark im chinesischen Shanghai wird bis 2021 nach den Krefelder Ideen umgestaltet und modernisiert.

Foto: Thomas Lammertz

2019 wird für die Landschaftsarchitekten und Stadtplaner des Krefelder Büros Kraft.Raum ein spannendes Jahr: Vielerorts sollen die preisgekrönten Entwürfe aus der 2011 gegründeten Ideenschmiede an der Uerdinger Straße Realität werden. „Als junges Team sind wir abhängig von unseren Wettbewerbserfolgen“, sagte Bürogründer René Rheims. „Wir haben noch nicht das Renommee, dass die Kunden von selbst zu uns kommen“, ergänzte der 34-Jährige. Über fehlende Aufträge muss er sich dennoch nicht beschweren. Die 16-köpfige Truppe entwickelte sich in kurzer Zeit zum Seriensieger bei Ausschreibungen in Deutschland und auch fernab in der chinesischen Metropole Shanghai.

In den kommenden vier bis fünf Jahren werden die Experten aus Krefeld die Verantwortlichen der rechtsrheinischen Stadt Haan bei der Modernisierung ihrer Innenstadt begleiten. Kraft.Raum hat sich mit seinem Konzept gegen Konkurrenz aus Köln, München und Berlin durchgesetzt. Die Kleinstadt mit viel City-Grün und Villen aus der Gründerzeit bekommt ein verbindendes und frisches Gesicht. Da wird unter anderem der Sandbach aus der unterirdischen Kanalisation geholt und wieder sichtbar gemacht, Nebenstraßen abgebunden und Hauptstraßen in Alleen verwandelt. Versorgungsleitungen werden unsichtbar und Naturpflaster allerorten schafft Wiedererkennungswert. Den Preis bei einem Architekturwettbewerb zu bekommen ist die eine Sache, den Auftrag zur Umsetzung der Ideen zu erhalten ist jedoch nicht selbstverständlich und spricht für die Krefelder Konzepte von Kraft-Raum.

 René Rheims hat 2011 das Büro Kraft-Raum gegründet.

René Rheims hat 2011 das Büro Kraft-Raum gegründet.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Gebaut, gebaggert und gepflanzt wird auch in der Millionenstadt Shanghai. Gemeinsam mit dem international renommierten Düsseldorfer Büro Hentrich Petschnigg und Partner (HPP) bekamen die Krefelder den Zuschlag für die Modernisierung und Aufwertung des 400.000 Quadratmeter großen Sportparks Xujiahui. Das Areal besteht aus zwei Stadien einem öffentlichen Park und mehreren Laufbahnen. Kraft-Raum hat verschiedene Welten entwickelt und dem Ganzen einen Rahmen gegeben. Im Zentrum steht eine befestigte und beleuchtete Multifunktionsfläche, die mit mobilem Grün und versetzbaren Bäumen bestückt ist. Der Platz kann für Großveranstaltungen mit Tribünen bestückt und genutzt werden. Der Park bekommt Stationen für Sport- und Freizeitaktivitäten wie Joggen, BMX-Fahren, Skaten und ballsportarten. Die Stadien werden umgeplant. „Das alles realisieren chinesische Firmen nach unseren Plänen“, sagte Rheims.

 Das City-Konzept  von Kraft-Raum wird in Haan umgesetzt.

Das City-Konzept  von Kraft-Raum wird in Haan umgesetzt.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Für das nicht weit entfernt gelegene Gelände der ehemaligen Friedrich-Heinrich-Zeche in Kamp-Lintfort liefern das Krefelder Team in Kooperation mit Kölner Architekten für die Hochbauplanung Visionen für die Zukunft. Zu den 1500 vorgesehenen Wohnungen sorgt Kraft-Raum für den grünen Ausgleich.

 Preisgekrönter Entwurf für die Raststätte Moselblick.

Preisgekrönter Entwurf für die Raststätte Moselblick.

Foto: Thomas Lammertz
 Der Park in der Haaner Innenstadt bekommt eine Einfassung.

Der Park in der Haaner Innenstadt bekommt eine Einfassung.

Foto: Thomas Lammertz

Schlussendlich überzeugten Rheims und Kollegen auch die Jury im Wettbewerb „B50 Rastanlage Moselblick mit Aussichtspunkt“. Statt eines Turms, der einen weiten Blick ins Tal erlaubt, setzte das junge Krefelder Team auf mehrere Podeste entlang einer aufgeständerten Promenade, die an unterirdischen Orten in unterschiedlichen Höhen unterschiedliche Perspektiven bieten. 2019 kann kommen.

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