Außergewöhnliches Konzert in Krefeld Berühmte „Misa Tango“ in Gesamtschule Uerdingen

Krefeld · Es ist ein außergewöhnliches Konzert: Aufgeführt wird die international bekannte „Misa Tango“ des argentinischen Komponisten Martin Palmeri. Er wird sein Werk selbst dirigieren. Mit dabei: Profi-Solisten wie der bekannte Bandoneonist Christian Gerber.

 Christian Gerber am Bandoneon ist den Krefeldern vom Bandoneon-Festivals bekannt.

Christian Gerber am Bandoneon ist den Krefeldern vom Bandoneon-Festivals bekannt.

Foto: Strücken

In der neuen Aula der Gesamtschule Uerdingen findet am 18. September ein außergewöhnliches Konzert statt, das den Rahmen von Schulaufführungen nach Künstlern und Programm sprengt: Zur Aufführung kommt die „Misa Tango“ des international renommierten argentinischen Komponisten Martin Palmeri. Der Clou: Palmeri selbst dirigiert seine „Misa Tango“. Solisten sind der Bandoneonist Christian Gerber aus Hamburg, der zu Gast beim Bandoneonfestival Krefeld war und einer der herausragenden Bandoneónisten Europas ist, sowie die Sopranistin Agnes Lipka (Köln). Das Konzert wurde ermöglicht durch besondere internationale  Kontakte des Musikpädagogen Matthias Regniet, der an der Gesamtschule als Musiklehrer  arbeitet und unter anderem als Begründer einer Musikakademie und des Chor-Projektes 007 hervorgetreten ist. 

Martin Palmeris „Misa Tango“ (Tango-Messe) verbindet Tangorhythmen Südamerikas mit den traditionellen lateinischen Messtexten auf mitreißende Art und begeisterte schon Zuhörer auf allen Erdteilen. Palmeri wurde 1965 in Buenos Aires geboren. Er studierte  in Italien und den USA und hat mittlerweile ein umfangreiches musikalisches Werk geschaffen, zu dem Opern, Oratorien, Chor- und Orchesterkompositionen gehören. Seine Werke wurden vielfach bei nationalen und internationalen Wettbewerben ausgezeichnet. Die „Misa a Buenos Aires – Misatango“ ist sein bekanntestes Werk.  Die in Latein gehaltene Messe gehört etwa zum Repertoire des Kölner Domchors und folgt dem klassischen Aufbau einer Messe, wie man sie von Haydn und Mozart kennt.

Der Schüler-Eltern-Lehrer-Chor der Gesamtschule Uerdingen bereitet sich seit fast einem Jahr auf  das Konzert vor. Unterstützt werden die Sängerinnen und Sänger von dem „Projekt 007“. Dieses Chorprojekt hat Matthias Regniet 2007 in Jüchen gemeinsam mit Musikkollegen und ehemaligen Mitgliedern des Kammerchores der Musikakademie Weichs`scher Hof Arnsberg gegründet. Der semiprofessionelle Chor ist seit 2014 auch Teil der Musikschule Pro Musica in Jüchen. 

 Matthias Regniet stammt aus dem westfälischen Arnsberg, sang schon als Kind in Chören und begann im Alter von sechs Jahren mit dem Klavierunterricht. Später kamen die Kirchenorgel und die Violine dazu. Dem C-Examen in Kirchenmusik folgten Studien in Geschichte, Erziehungswissenschaften, Schulmusik, Musikwissenschaften und Chorleitung in Dortmund, Hamburg, Münster und Köln, die schließlich in der Promotion im Bereich Musikpädagogik mündeten. Seine Dissertation beschäftigte sich  mit den außermusikalischen Auswirkungen von Chorklassenunterricht auf Kinder an weiterführenden Schulen.Seit 2016 arbeitet Regniet außerdem als Dozent für Solmisation und ihre Anwendung im Unterricht an der Bergischen Universität in Wuppertal.

 Regniet wird im ersten Teil des Konzerts am 18. September dirigieren und dann selbst in die Chorreihen wechseln. Der erste Teil des Konzertes verspricht einige klangliche Überraschungen an Soli, Instrumentalstücken und Chorwerken, darunter Mozarts „Laudate Dominum“ durch den erst 14-jährigen Ukrainer Teodor Yakymyshyn, der  im Rheinland bei Auftritten für Rührung und Begeisterung sorgte. Außerdem dabei ist der gebürtige Krefelder Violinist Ilan Gilad mit seinem Ensemble Ad Libitum und die Pianistin Anna Grüneberg aus Meerbusch.

 Schirmherrin des Konzertabends  ist die grüne Landtagsabgeordnete Meral Thoms.

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