Krefeld Konsequenzen nach der KWM-Panne
Krefeld · Krefelds Ratsfraktionen wollen Konsequenzen aus der Vergabepanne beim Kaiser-Wilhelm-Museum ziehen. Wie berichtet, hatte die Stadtverwaltung die Sanierungsarbeiten nicht EU-weit ausgeschrieben, musste deshalb die bereits erfolgte deutschlandweite Ausschreibung wieder aufheben. Folge: Die Sanierung verzögert sich laut Stadt um ein halbes Jahr, es kommt zu Mehrkosten von 120.000 Euro.
Die CDU will nun Verfahrensabläufe in der Stadtverwaltung ändern. "Um zukünftige Fälle zu vermeiden, ist es zwingend erforderlich, eine zentrale Stelle — nicht nur, wie jetzt, Beratung — einzurichten, die sich nicht mit der fachlichen Vorbereitung von Ausschreibungen beschäftigt, sondern mit der Abwicklung der Ausschreibungsverfahren", sagt Walter Fasbender, CDU-Sprecher im Vergabeausschuss. "Die Materie ist in den letzten Jahren immer komplizierter geworden. Eine Stelle, die sich ausschließlich damit beschäftigt, sehe ich als notwendig an." Ähnlich hatte sich bereits am Dienstag der planungspolitischer Sprecher der Grünen, Rolf Rundmund, geäußert. Auch die FDP fordert einen "Kompetenzzuwachs" innerhalb der Stadtverwaltung: "Da ist ein gravierender Fehler passiert", sagte Ratsherr Paul Hoffmann. "Wenn die Kompetenz nicht da ist, muss man sie sich holen." Langfristig sei eine Stelle günstiger als das Anfertigen von Gutachten.
Auch beim Bau der Haltestelle "Rheinstraße" am Ostwall ging die Stadtverwaltung zunächst davon aus, diverse Arbeiten nicht EU-weit ausschreiben zu müssen. Nachdem das Rechnungsprüfungsamt Alarm schlug, wurde ein Gutachten bestellt. Kosten: 35 000 Euro.
Stadtsprecher Timo Bauermeister verweist auf bereits geschaffene neue Strukturen innerhalb der Verwaltung: "Im neuen Fachbereich Zentrales Gebäudemanagementsind seit Januar unter anderem das kaufmännische Gebäudemanagement und die zentrale Vergabeberatung zusammengefasst." Damit seien dort Kompetenzen gebündelt, um Prozesse zentral steuern und Vorhaben im Hochbau aus einer Hand begleiten und abwickeln zu können.
