Region Niederrhein und Düsseldorf Konjunktur: Industrie hält sich gut – Sorgenkind beibt der Handel

Krefeld · Energie- und Rohstoffpreise machen allen Branchen zu schaffen. Dennoch erweist sich die Wirtschaft in der Region als robust. Die Unsicherheit aber wächst.

 Sie stellten den Konjunkturbericht zum Jahresbeginn 2022 vor: Jürgen Steinmetz (l.), Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, und Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf.

Sie stellten den Konjunkturbericht zum Jahresbeginn 2022 vor: Jürgen Steinmetz (l.), Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, und Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf.

Foto: IHK

(vo) Der Erholungsprozess stagniert, bleibt aber stabil, so dass die Wirtschaft in der Region Düsseldorf/ Mittlerer Niederrhein  zum Jahresbeginn eine überwiegend positive Lage vermelden kann. Dies geht aus der Konjunkturumfrage der IHK Mittlerer Niederrhein und Düsseldorf hervor.  „Die Betriebe schauen weniger optimistisch in die Zukunft als noch im Herbst“, erklärt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, der den Bericht zusammen seinem Kollegen Gregor Berghausen von der IHK Düsseldorf vorstellte. Beide Kammern haben knapp 900 Unternehmen mit 85.000 Beschäftigten in der Region befragt. Auch für Krefeld meldet der überwiegende Teil gute oder zufriedenstellende Geschäfte.

 Was demnach den Unternehmen Probleme bereitet, sind  gestiegene Energie- und Rohstoffpreise sowie Lieferschwierigkeiten und  die  verschärften Einschränkungen im Rahmen der Pandemie. Überraschend gut hält sich die Industrie,  die  Auftragseingänge sind laut Umfrage ausgesprochen gut. Die Bauwirtschaft profitiert vom milden Winter. Sorgenkind bleibt der Einzelhandel. Er habe durch die 2G-Regel   „sehr gelitten, es melden mehr Händler eine schlechte als eine gute Lage“. Zweifel daran, dass dies wirklich auf die 2G-Regel zurückzuführen ist und nicht etwa auf eine allgemeine Krise des stationären Handels, haben weder IHK noch die Händler.

In  Rohstoff- und Energiepreisen sehen die Unternehmen ein wesentliches Geschäftsrisiko für die kommenden sechs Monate. Dies sehen mehr als 50 Prozent der Unternehmen, in der Industrie sogar 80 beziehungsweise 72 Prozent. „Das sind Rekordwerte, die zeigen, dass sich auch die Politik mit dem Thema dringend beschäftigen muss“, erklärt Steinmetz.  In Krefeld liegen die Werte auf gleichem Niveau.

 Insgesamt sind die Geschäftserwartungen für  2022 zurückhaltender als  im Herbst 2021. Was  Jobs angeht, so  möchten insbesondere die industrienahen Großhändler zusätzliches Personal einstellen. Vor allem im Einzelhandel ist laut IHK eher mit einem Personalabbau zu rechnen. Gleichzeitig finden Einzelhändler mit Personalbedarf kaum Fachkräfte. Wie bereits in der Gastronomie könnten die coronabedingten Restriktionen dazu führen, dass sich Fachkräfte vermehrt von dieser Branche abwenden.  Die Pläne für Investitionen sind leicht zurückgefahren.

Der komplette Bericht steht unter  www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/6934

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