Krefeld Kommentar: Der Sprung nach vorn

Krefeld · Wenn die Pläne von Peek & Cloppenburg Wirklichkeit werden, dann ist das für Krefeld so etwas wie die Investition des Jahrzehnts; die Stadt machte einen Sprung nach vorn, dessen Bedeutung nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.

Zum einen würde eine Problemzone der Innenstadt schlagartig zu einer Art architektonischem Vorzeige-Viertel umgewandelt werden: Die in den letzten Jahren betont qualitätvolle Architektur von P & C sowie der geplante Neubau der Volksbank anstelle der Ruine des Papst-Johannes-Hauses würden frische, moderne Architektur ins Stadtbild bringen.

Zum anderen würde Krefelds Profil als Einkaufsstadt geschärft; die Innenstadt würde für die umliegenden Ortschaften von Willich über Kempen bis Geldern als Einkaufsziel anziehender. Davon würden alle Einzelhändler der Stadt profitieren; es wäre eine strategische Chance, verstärkt im Umland für Krefeld zu werben, den Ruf der Stadt als Textilstadt zu unterstreichen und neue Besucher zu gewinnen.

Zum dritten hätte das P & C-Engagement eine wichtige psychologische Wirkung: Die Stadt hat zuletzt eher Rückschläge wie die Schließung des Horten-Gebäudes einstecken müssen oder sich gegen Begehrlichkeiten wie den Bau eines Riesen-Shopping-Centers entschieden; dazu kamen quälende Debatten um das Seidenweberhaus, den Theaterplatz oder das Stadthaus. Verlieren, abwehren, reparieren — alles nicht Gute-Laune-verdächtig.

Die P&C-Investition wäre ein Signal des Aufbruchs, der Beleg, dass die Entwicklung der City sich nicht in Bestandspflege erschöpfen muss, sondern Neues hervorbringen kann. Und zwar Neues, das schlüssig zum Konzept und zur Geschichte der Stadt passt.

Möge es glücken.

(RP)
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