KR wie Krefeld Die Tempo-30-Frage

Meinung | Krefeld · Die Debatte im Rat um das Tempo-30-Modell für Krefeld war erstaunlich erhellend und hatte eine sachliche und eine politische Ebene.

 Jens Voß

Jens Voß

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die sachliche Ebene: „Flächendeckend Tempo 30“ heißt eben nicht „überall Tempo 30“. Es geht um eine Tempo-30-Offensive, ohne wichtige Verkehrsachsen nervtötend (und sogar umweltschädlich) zu verlangsamen. Die Beiträge von Planungsdezernent Beyer und UWG-Ratsherr Drabben haben die Chance dieser Offensive benannt. Macht man es vernünftig, würde der Modellversuch gnadenlos Schwachstellen in der Organisation des Krefelder Verkehrs offenlegen, als da wären: veraltete Ampelschaltungen, mit denen man keinen sinnvollen Verkehrsfluss hinkriegt, Vorbehaltsstraßen, die es nicht sein müssten (wie die Hüttenallee), Verkehrsachsen und Tempo-50-Regelungen in Wohngebieten, die da nicht hingehören. Der Erkenntniswert eines solchen Modellversuchs könnte tatsächlich hoch sein.