Krefeld Kohlekraftwerk: Baubeschluss verzögert sich um drei Monate

Krefeld · Der Baustart für das im Krefelder Chempark geplante Kohlekraftwerk wird sich um mindestens drei Monate verschieben.

Frühestens im Frühjahr 2011 sei mit einem Beschluss zu rechnen, sagte gestern Elmar Thyen, Sprecher von Trianel: "Schon vor dem Hintergrund des derzeitigen Stands des Genehmigungsverfahrens — in zehn Tagen startet die Anhörung — ist es höchst wahrscheinlich, dass ein Baubeschluss voraussichtlich frühestens dann gefällt werden kann."

Ursprünglich hatte Trianel auf einem Baubeschluss zum Ende dieses Jahres gehofft. Von dieser Zeitplanung hat sich der Kraftwerks-Investor verabschiedet. Thyen: "Unser nächstes Ziel ist der Erörterungstermin und die Genehmigung des Kraftwerks in Uerdingen. Anschließend kommen alle Fakten auf einen Tisch und die Gesellschafter des Kohlekraftwerksprojektes werden eine Entscheidung treffen."

Auch die Wirtschaftlichkeitsberechnung werde noch länger dauern als nur drei Wochen, wie gestern von SWK-Chef Martin Cirener angekündigt. Grund für die zeitliche Verzögerung ist die vom Bund beschlossene Laufzeitverlängerung für deutsche Atomkraftwerke. Sie hat zur Folge, dass sich Neuinvestitionen in das Kohlekraftwerk weniger lohnen. "Wir gehen davon aus, dass die Bundesregierung ihr Energiekonzept zeitnah nachbessern wird", sagte Thyen.

Für Wirbel hat gestern Martin Cirener (SWK), mit der Ankündigung in unserer Zeitung gesorgt, dass für die SWK auch ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD) denkbar sei. Auch Trianel kann sichdie Investitionen in ein GuD- anstelle des Kohlekraftwerks vorstellen. Thyen: "Auch mit einem Gaskraftwerk ist es theoretisch möglich, den permanenten Grundlastbedarf des Chempark zu decken. Es ist jedoch aufgrund der Schwankungen des Gaspreises nicht wirtschaftlich. Falls die Situation eintritt, dass sich am Standort Uerdingen Gas wirtschaftlicher als Kohle darstellt, muss neu nachgedacht werden."

(RP)
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