Krefeld Köpke hält 7000 neue Arbeitsplätze in der Stadt für möglich

Krefeld · Der Krefelder DGB-Vorsitzende Ralf Köpke analysiert den Arbeitsmarkt und bewirbt die Initiative NRW 2020.

Der Arbeitsmarkt in der Stadt ist nach Ansicht von Ralf Köpke, Vorsitzender des DGB in Krefeld, in keiner so guten Verfassung wie viele offenbar denken. Die Zahl der Minijobs sei hoch (mehr als 21 000 in 2013), Jüngere fänden im schwerer eine Ausbildungsstelle oder Arbeitsplatz, die Frauenerwerbstätigkeit sei unterdurchschnittlich entwickelt. Diese Potenziale gelte es zu heben", sagt Köpke. Vor Ort bedeute das, allen Jugendlichen mit Ausbildungswunsch einen Ausbildungsplatz zur Verfügung zu stellen. 2014 seien 496 ohne einen Ausbildungsplatz gewesen. Durch eine Steigerung der Ausbildungsbereitschaft der Betriebe seien diese Jugendlichen zu versorgen. Die Erwerbsquote der Frauen liege derzeit bei 45,7 Prozent. Allein der Anstieg auf das Bundesniveau würde ein Potenzial von 4662 mit sich bringen. In der Altersgruppe unter 25 Jahren seien 854 Personen arbeitslos. Bis 2020 wäre ein Abbau von 30 Prozent möglich, also 256, berichtet Köpke..

Um das Ziel zu erreichen, 7000 Arbeitsplätze zusätzlich zu schaffen, rechne der DGB damit, dass zehn Prozent der Minijobs in 2100 sozialversicherte Beschäftigung - auch Teilzeit - umgewandelt werden. Im vergangenen Dezember habe es in Krefeld 85 355 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse gegeben. Ein Anstieg um 7,9 Prozent würde bis zum Jahr 2020 ein Potenzial von 6743 neuen Arbeitsplätzen bieten.

Mit der Initiative NRW 2020 des DGB sollen im bevölkerungsreichsten Bundesland 500 000 zusätzliche sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse bis 2020 geschaffen werden. Ziel des Deutschen Gewerkschaftsbundes ist es in den nächsten fünf Jahren die Zahl der sozialversicherten Beschäftigten um knapp acht Prozent zu steigern.

Diese Ziele seien erreichbar, wenn alle Akteure an einem Strang ziehen. "Wir fordern Arbeitgeber, Kommunalpolitik, Arbeitsagentur, Jobcenter und Wirtschaftsförderung auf, die Probleme unserer Stadt jetzt ernsthaft anzugehen, um in den nächsten Jahren für Perspektiven zu sorgen. Gemeinsam können wir es schaffen, mehr als 7000 Menschen in gute Arbeit zu bringen", erklärt der Krefelder DGB-Chef Köpke abschließend.

(sti)
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