Mehr Grün für den Krefelder Stadtteil Kölner Straße wird 2023 „Lernraum“

Krefeld · In einem Pilotversuch sollen Parkplätze in Aufenthaltsräume mit Grünelementen und Radparkplätze umgewandelt werden. Die Frage ist, wie diese Veränderungen den Verkehr der stark befahrenen Straße verändern.

Die Kölner Straße ist für ihre hohe Verkehrsbelastung berühmt-berüchtigt. Parklets anstelle von Parkplätzen sollen nun für eine Verbesserung sorgen. Die Testphase beginnt im Frühjahr. 

Die Kölner Straße ist für ihre hohe Verkehrsbelastung berühmt-berüchtigt. Parklets anstelle von Parkplätzen sollen nun für eine Verbesserung sorgen. Die Testphase beginnt im Frühjahr. 

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Fischeln steht vor einer Härteprobe: Es sollen auf der stark befahrenen Kölner Straße für neun Monate Parkplätze wegfallen – zugunsten von Grünelementen und Aufenthaltsbereichen. Nach neun Monaten ist ein Kassensturz geplant: Was hatte die Veränderung für Folgen? Der Fischelner Bürgerverein begrüßt das Experiment, wie er überhaupt den Plänen für das neue Handlungskonzept Fischeln positiv gegenübersteht.

Zugleich mahnt er ungebrochen an, Antworten auf die geplante massive Ausweitung Fischelns zu finden. „Parallel gilt es weiter, die bestehenden und neuen Herausforderungen an die Verkehrsinfrastruktur zu lösen, die durch die massive Expansion Fischelns mit weiterer Innenraumverdichtung, den großen neuen Wohngebieten, dem Gewerbegebiet an der A44 / Kölner Straße und der bereits laufenden Erweiterung mit Gewerbeflächen in Fichtenhain entstehen“, erklärte Dietger Schroers, Vorstandsmitglied und Verkehrsexperte des Bürgervereins.

Das Handlungskonzept für Fischeln wurde unter breiter Beteiligung des Bürgervereins und der Bürgerschaft Fischelns erstellt. So nutzten mehr als 1000 Menschen das Online-Portal der Stadt Krefeld für Vorschläge, was sich in Fischeln verändern lässt. Für die Kölner Straße ist ein „Lernraum“ definiert, der von der Hafelsstraße bis Hees reichen soll und entsprechend verändert. Für bis zu neun Monate soll es dazu weniger Parkplätze geben; der so gewonnene Raum soll für Grünelemente, Gastronomie, Sitzgelegenheiten und Stellflächen für Fahr- und Lastenräder genutzt werden. Wichtiges begleitendes Element: Für Kurz- und Langzeit-Parker sollen Ausgleichsflächen ausgewiesen werden. Nach der Testphase werden die Erkenntnisse und Erfahrungen besprochen. Dann wird die finale Umsetzung für mehr Aufenthaltsqualität festgelegt und, was die Folgen angeht, ausgemessen und analysiert, was wie gehen kann.

 Der Bürgerverein plädiert für eine Prioritätenliste der angenommenen Vorschläge und wertet insbesondere die Maßnahmen für die Kölner Straße als vorrangig. Die für Frühjahr 2023 geplante Testphase mit sogenannten Parklets ist aus Sicht des Bürgervereins der richtige Weg, den Einzelhandel, die Dienstleister und die Fischelner mitzunehmen und bei der finalen Entscheidungen zu beteiligen, erläutert Schroers.

Einige andere Vorschläge betreffen den Fischelner Stadtpark. Dazu gehört eine Brücke, die der Bürgerverein als Bereicherung wertet, aber nicht als vorrangig einordnet; zunächst sollten wichtigere, längst überfällige und von Bürgern seit langem geforderte Verbesserungen im Ort in Angriff genommen werden. Bereits 2023 sollte im Stadtpark ein Bewegungsparcours entstehen; der Bürgerverein hat diese Investition mit Rat, Tat und einem hohen vierstelligen Geldbetrag unterstützt.

Als rasch umzusetzende Maßnahmen im und am Stadtpark sieht der Bürgerverein „notwendige und überfällige Angebote für Jugendliche“. Es fehle für diese Altersgruppe seit langer Zeit an attraktiven Angeboten. „Ideen wie eine Fahrrad-Cross-Strecke sind daher zu begrüßen“, so der Bürgerverein.

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