Krefeld Kliedbruchstraße soll bis Oktober fertig sein

Krefeld · Ursprünglich sollte der im November begonnene, von der Anliegermehrheit ungewollte Straßenausbau vier bis fünf Monate dauern. Zurzeit steht die Baustelle wegen Urlaubs still. Die Tiefe der Versickerungsmulden ist kaum erkennbar.

Ohne Vorankündigung wurden vor zweieinhalb Wochen die Kliedbruchstraße durch Aufstellen einer Barrikade im hinteren nördlichen Teil zur Sackgasse gemacht und die Arbeiten zum Ausbau der Straße eingestellt. Wie der zuständige Fachbereich Tiefbau der Stadt den verdutzten Anliegern auf Nachfrage erklärte, beruht die Arbeitsunterbrechung, die noch bis Ende dieser Woche andauern wird, auf den Betriebsferien der Baufirma. Damit verzögert sich der Ausbau der Straße, der Anfang November 2012 begonnen wurde, und ursprünglich mit vier bis fünf Monaten Dauer veranschlagt war, nach der dreimonatigen winterbedingten Unterbrechung noch einmal.

"Im März hatte man uns schriftlich zugesagt, dass die Baumaßnahmen bis spätestens Ende Juli beendet sein würden", klagen die Anlieger Bettina und Jochen Nagel. Diese Aussage sei, so die Stadt in Beantwortung der entsprechenden Anlieger-Nachfrage "durch unvorhergesehene Arbeiten und Behinderungen der Versorgungsträger sowie Diskrepanzen im Grenzverlauf mit dadurch resultierenden Planänderungen und diverser weiterer Probleme zum damaligen Zeitpunkt zu optimistisch" gewesen. Wie der stellvertretende Leiter des Tiefbauamts, Gerhard Burk, jetzt auf RP-Anfrage erklärte, sollen die Arbeiten "in der nächsten Woche mit Hochdruck wieder aufgenommen werden und im Idealfall Ende September, spätestens aber bis zu den Herbstferien, beendet sein".

Die eingangs erwähnte Sackgassensituation durch Aufstellen der Barrikade vor zweieinhalb Wochen ist nach Auskunft der Stadt "verkehrsrechtlich so angeordnet, um die tieferliegenden Randbefestigungen in der Urlaubszeit zu sichern". Das hat sich spätestens als berechtigt erwiesen, als in der vergangenen Woche wieder einmal ein Pkw-Fahrer das Sackgassenschild ignorierte, in die Straße einfuhr und vor der Barrikade wendete. Dabei fuhr er, wie Bettina Nagel berichtet, in eine noch mit Sand gefüllte Mulde, setzte mit dem Chassis auf der Kante auf und konnte zwei Stunden später erst mittels eines Abschleppwagens wieder herausgeholt werden.

Ein Manko des von der großen Mehrheit der Anlieger ungewollten Straßenausbaus wurde gestern deutlich, als ein Pkw-Fahrer zum Parken anfuhr, seine Beifahrerin in Höhe einer gepflasterten Grundstückszufahrt entließ und dann weiterfuhr, um den Wagen am Straßenrand neben einer der bereits fertiggestellten Versickerungsmulden endgültig abzustellen. Nur auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass Beifahrer nicht in die dicht mit Gras bewachsenen und somit so gut wie nicht erkennbaren Mulden tritt und möglicherweise ausrutscht oder sich den Fuß verrenkt. "Die Alternative wäre ein Parken mit einem Abstand von maximal erlaubten 30 Zentimetern", sagt Bettina Nagel, die bezweifelt, dass dieser Abstand zum Aussteigen insbesondere älterer Beifahrer genügt.

Ebenso unglücklich sei die Tatsache, dass Autos überhaupt nur noch auf der Fahrbahn und nicht, wie früher, auf dem unbefestigten Randstreifen parken könnten. "Dadurch wird alles enger. Der Straßenzug wird durch die geparkten Wagen unübersichtlich und für Radfahrer geradezu gefährlich, wenn sie von einem Auto überholt werden, während sie an den parkenden Autos vorbeifahren", sagt Jochen Nagels.

Dass die Bauarbeiten bis zu den Herbstferien fertig werden, glauben die Nagels nach den bisherigen Erfahrungen nicht. "Wir befürchten, dass sie auch im November noch andauern und werden daher des Jahrestags des Beginns der Bummelbaustelle mit einem gemeinsamen Grillfest auf der Straße gedenken. Das einzig Gute an der ganzen Sache ist nämlich, dass die Nachbarschaft durch diese Baumaßnahme zusammengewachsen ist."

(RP)
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