Krefeld Kita-Kraftakt: 800 neue Plätze

Krefeld · Die Tagesbetreuung für Kinder unter drei Jahren soll bis 2013 in Krefeld ausgeweitet werden. Dafür muss sich die Stadt finanziell weit strecken: Gruppen werden kleiner, Kitas werden umgebaut, Betreuungskosten steigen.

Für nur 16,6 Prozent aller Kinder unter drei Jahren in Krefeld ist derzeit ein Platz bei einer städtischen Tagesmutter oder in einer Kita vorhanden. Gemäß des Kinderförderungsgesetzes (KiföG) müssen aber bis 2013 auch in Krefeld für 35 Prozent der Unter-Dreijährigen Betreuungsplätze in Tagespflege und Kitas zur Verfügung stehen. Politik und Verwaltung wollen geschlossen daran arbeiten. Frank Meyer, jugendpolitischer Sprecher der SPD, sagt: "16,6 Prozent sind, gemessen am Anspruch, eine kinderfreundliche Stadt zu sein, zu wenig." CDU-Ratsherr Hans-Josef Ruhland denkt ähnlich: "Wir machen den Ausbau, aber das wird noch ein Kraftakt." Der Stadtrat soll am 23. Juni der Ausbau-Planung des Jugendamtes zustimmen. Es ergibt sich 2013 ein Mehrbedarf von 5,8 Millionen Euro.

210 neue Erzieherinnen

Die Statistiker rechnen in Krefeld mit 5700 Unter-Dreijährigen im Jahr 2013. Für 2000 von ihnen müsste folglich ein Kita- oder Tagespflegeplatz zur Verfügung stehen. Von 2011 bis 2013 müssen deshalb 700 zusätzliche Plätze in Kindertageseinrichtungen und 100 in Kindertagespflege geschaffen werden. Personal und Räumlichkeiten in den städtischen Kindertagesstätten werden aufgestockt. 210 neue Stellen zuzüglich Praktikantinnen müssen geschaffen werden. 70 zusätzliche Gruppen sollen eingerichtet werden, die dann nur noch eine Stärke von 18,5 statt 22 Kindern haben sollen.

Die Umbaupläne müssen konkretisiert werden, die Grobplanung steht: In ehemaligen konfessionellen Kindertageseinrichtungen könnten zehn bis zwölf neue Gruppen untergebracht werden, zehn bis 15 Gruppen könnten installiert werden, wenn bestehende Gebäude erweitert würden. Für die restlichen Gruppen müssen neue Gebäude errichtet oder gemietet werden. 40 städtische Gebäude müssen umgebaut, teilweise erweitert werden. An zwei Standorten sind sogar Ersatzbauten nötig. Wie viel dies kostet, soll ein "externer Partner" ermitteln.

Derweil rüsten die Freien Träger auf. Die Elterninitiativen "Kinderinsel" in Bockum und "Sonnenland" in der Innenstadt wollen ihre Kitas um je eine Gruppe erweitern.

(RP)
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