Wer war Jesus und was hat er mit dem Osterhasen zu tun? Kita-Kinder erklären die Ostergeschichte

Krefeld · Osterfeuer, Eiersuche, Schokohase – da kommt die Geschichte aus der Bibel oft etwas zu kurz. Worum es zu Ostern geht und wie schnell die Geschichte von Jesus, seinem Tod und seiner Auferstehung erklärt ist, zeigen uns fünf aufgeweckte Kita-Kinder aus Linn.

 Noah, Batu, Lia, Amara und Mats (v.l.) zeigen die Brutmaschine in ihrer Kita. Hier sollen Ende Mai rund ein Dutzend Küken schlüpfen.

Noah, Batu, Lia, Amara und Mats (v.l.) zeigen die Brutmaschine in ihrer Kita. Hier sollen Ende Mai rund ein Dutzend Küken schlüpfen.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Ostern – das ist, wenn im Supermarkt die Schokoladenhasen in den Regalen stehen und der Sonntag daraus besteht, mit den Kindern Eier zu färben. Doch Moment mal, war da nicht noch etwas anderes? Gab es da nicht die Geschichte über Jesus, Auferstehung und Neuanfang? Richtig, die gibt es, auch wenn sie scheinbar nicht mehr so populär ist wie es die Suche nach dem perfekten Ostergeschenk ist. Damit die Entstehungsgeschichte von Ostern zu den Feiertagen wieder präsenter ist, haben wir ein paar junge Oster-Experten gefragt, ob sie uns auf die Sprünge helfen können.

Batu (6), Noah (5), Amara (6), Mats (6) und Lia (6) von der Katholischen Kita St. Maria Himmelfahrt in Linn haben in den vergangenen Wochen viel über die Ostergeschichte gelesen und sind schon ziemlich auf Zack. Bevor es aber ans Eingemachte geht, müssen einige wichtige Hintergrundfragen geklärt werden: Wer steht denn zu Ostern im Mittelpunkt? „Der Osterhase“, bricht es aus Mats heraus. Und da hat er nicht ganz Unrecht. Doch wenn man bei der Ostergeschichte bleibt, gibt es jemanden, der dem Osterhasen den Rang abläuft: „Jesus natürlich. Das war der Sohn von Gott“, erklärt der Sechsjährige. Was es noch über Jesus zu sagen gibt? „Er war zwar der Sohn Gottes, aber er war schon ganz alt“, sagt Noah, „und er trug so einen weißen Mantel.“ „Der hatte auch lange Haare und einen Bart“, ergänzt Lia. „Und er ist auf einem Esel geritten“, weiß Noah. Denn Autos gab es damals noch nicht, erklärt Mats. „Aber warum ist er nicht auf einem Pferd geritten?“, will Lia wissen - eine berechtigte Frage, die ihre Erzieherin damit erklärt, dass Pferde nur für die Menschen waren, die Geld hatten. Also ritt Jesus damals auf einem Esel in Jerusalem ein, um dort das Passahfest zu feiern. „Die Leute haben Jesus gefeiert wie einen König“, erklären die Kinder. Und warum? „Der hat Wunder bewirkt“, sagt Amara. „Wenn man nicht sehen konnte, dann hat er einen wieder sehen lassen. Oder wenn man sich nicht bewegen konnte, dann hat Jesus gemacht, dass man sich wieder bewegen konnte.“ „Die Wunder fanden die Leute schön, aber ein paar fanden das auch blöd“, ergänzt Noah prompt.

 Neben Jesus spielt für die Kinder auch der Osterhase eine Rolle. Mats ist sich sicher, dass es den gibt - wer sollte sonst die Eier verstecken?

Neben Jesus spielt für die Kinder auch der Osterhase eine Rolle. Mats ist sich sicher, dass es den gibt - wer sollte sonst die Eier verstecken?

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Und tatsächlich, nicht alle mochten Jesus. „Die, die Jesus ans Kreuz gemacht haben, die fanden ihn doof“, erklärt Noah. „Ja, weil er gesagt hat, er ist der Sohn von Gott“, ergänzt Mats. „Dann kam er ans Kreuz, das war seine Strafe“, sagt Lia. Helfen konnten ihm auch seine zwölf Freunde nicht, mit denen er das letzte Abendmahl eingenommen hatte. Schnell zählen die Kinder auf, ob sie auch so viele Freunde haben. „Also ich hab ganz viele“, sagt Amara - doch zwölf ist schon eine Hausnummer. Was es beim letzten Abendmahl zu essen gab? „Brot und Wasser“, sagt Mats. Ganz schön unspektakulär. „Erwachsene trinken ja auch gerne Tee und Apfelsaft“, schlägt Amara vor. Zumindest Wein gab es, da ist sich Mats sicher. Vielleicht auch Bier.

 Für Noah ist ganz klar, dass Jesus ungerecht behandelt wurde. Zur Kreuzigung sagt er: „Ich hätte die Polizei gerufen.“

Für Noah ist ganz klar, dass Jesus ungerecht behandelt wurde. Zur Kreuzigung sagt er: „Ich hätte die Polizei gerufen.“

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Ja und dann? Dann wurde Jesus wegen Gotteslästerung ans Kreuz genagelt. Ein ganz schön trauriges Ende. „Das ist doch nicht das Ende“, unterbricht Noah. „Der ist doch an Ostern auferstanden“, sagt Lia. „Richtig, die haben ihn gewaschen, in eine Höhle gelegt, dann kam irgendwann ein Engel, der hat den Fels vor dem Höhleneingang weggeschoben“, sagt Mats. „Dann ist Jesus aufgewacht, er kam aus der Höhle und sagte: Tja, ich bin auferstanden.“ Ganz schlüssig ist das für die jungen Experten noch nicht. „Wie haben die den eigentlich vom Kreuz runter bekommen?“, fragt Lia. Der naheliegendste Gedanke kommt Noah: „Vielleicht mit einem Hammer?“ Amara meint, dass es etwas weniger brachial zuging: „Die haben vielleicht erst das Kreuz hingelegt und ihn dann abgehängt.“ Wie auch immer es war, am Ende ist Jesus auferstanden. Ungerecht war die ganze Sache aber schon irgendwie, finden die Kinder. „Die, die ihn gekreuzigt haben, hätte ich ins Gefängnis gesteckt“, sagt Mats. „Ich hätte die Polizei gerufen“, meint Noah.

Bleibt eigentlich nur noch eine Frage zu klären: Was hat der Osterhase mit der ganzen Geschichte zu tun? „Der bringt doch die Ostereier“, klärt Batu auf. Mit der Geschichte in der Bibel hat er dafür nichts zu tun. „Der Hase und das Huhn sind die ersten Tiere, die man im Frühling sieht“, erklären Mats und Lia - und daher stehen Eier und der Hase symbolisch für den Frühling und den Neuanfang. „Gibt es den Osterhasen denn?“, fragt Noah seine Freunde. Batu glaubt nicht so recht daran. „Also als bei uns Eier verteilt wurden, waren meine Eltern im Haus“, gibt Mats zu bedenken. Ein klares Indiz dafür, dass es einen Osterhasen geben könnte. Apropos Eier, warum sind die eigentlich bunt? „Weil weiß nicht schön ist“, sagt Noah. Punkt für den Experten, doch auch, weil früher gekochte Eier gefärbt wurden, um sie von den rohen Eiern zu unterscheiden.

 Amara ist Expertin, wenn es darum geht, von den Wundern zu erzählen, die Jesus vollbracht hat. „Wenn man nicht sehen konnte, dann hat er einen wieder sehen lassen“, erzählt sie.

Amara ist Expertin, wenn es darum geht, von den Wundern zu erzählen, die Jesus vollbracht hat. „Wenn man nicht sehen konnte, dann hat er einen wieder sehen lassen“, erzählt sie.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)
 Der Eierkalender der Kita.

Der Eierkalender der Kita.

Foto: Angela Lochten

Das war die Ostergeschichte, erzählt von unseren jungen Experten. Wer mehr erfahren möchte, dem raten die Fünf, einfach mal ein Buch zu lesen, in dem die Geschichte von Jesus am Kreuz erzählt wird. „Oder man geht in die Kirche“, sagt Mats. „Da hängen ja auch immer Kreuze mit Jesus“, wirft Batu ein. Das Fazit der Kinder ist eindeutig: „Jesus war richtig gut.“

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