Krefeld Kinderpornos: Ein Jahr Haft auf Bewährung

Krefeld · Kinderpornos und Flugzeuge haben auf den ersten Blick ja wenig gemeinsam. Dennoch wollte ein Angeklagter aus Krefeld dem Gericht weismachen, beim Herunterladen von Informationen über Flugzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg unbemerkt an kinderpornographische Dateien gelangt zu sein.

Danach habe er gar nicht gesucht, gab der 54-Jährige vor Gericht an. "Ich habe haufenweise Daten aus dem Zweiten Weltkrieg runtergeladen", sagte der Krefelder. Dabei habe er den Überblick verloren, also nicht gemerkt, dass darunter auch kinderpornographische Dateien waren. Diese hatte er dann sogar anschließend über eine Tauschbörse zur Verfügung gestellt.

Das Krefelder Amtsgericht verurteilte ihn wegen Besitzes und Verbreitens kinderpornographischer Schriften zu einem Jahr Haft auf Bewährung und einer Geldbuße von 1000 Euro. Der Angeklagte sagte, er stehe zu den Vorwürfen. Dahinter habe aber keine böse Absicht gestanden. Er sei an diesen Bildern gar nicht interessiert und einfach gedankenlos gewesen. Er habe sich intensiv mit dem Zweiten Weltkrieg befasst und alles über Flugzeuge und vermisste Piloten gesammelt. Dafür habe er weit gefasste Suchbegriffe eingegeben. Bei einer Kombination, die beispielsweise J 7 enthielte, seien nicht nur Flugzeuge, sondern auch 7-Jährige Kinder gezeigt worden. Dies will er nur in einigen Fällen bemerkt und die Bilder sofort gelöscht haben.

Das fand der Staatsanwalt nicht glaubhaft. Man müsse zumindest davon ausgehen, dass er die Verbreitung billigend in Kauf genommen habe. Dass es sich in vielen Fällen um "Schmutzzeug" und nicht um Flieger handele, hätte er schon anhand von Namen wie "little girl" erkennen können, sagte der Staatsanwalt. Deshalb konnte e

(RP)
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