Krefeld Kinder kollabiert - einige Schüler aus Klinik entlassen

Krefeld · Acht Schüler der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule sind beim Dauerlauf auf einem Sportfest zusammengebrochen. Warum die Schüler das Bewusstsein verloren, ist noch unklar. Möglich ist aber ein psychologischer Welleneffekt. Einige Kinder durften das Krankenhaus bereits wieder verlassen.

Juni 2013: Mehrere Kinder kollabieren in Krefeld
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Juni 2013: Mehrere Kinder kollabieren in Krefeld

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Große Aufregung beim Sportfest der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule: Acht Rettungswagen, zwei Notärzte und der Führungsdienst der Feuerwehr waren am Mittwochmittag plötzlich vor Ort. Was war passiert? Gegen 13 Uhr wurden die Rettungswagen zu der Sportanlage an der Gladbacher Straße gerufen, weil mehrere Kinder kollabiert seien. "Wir haben nach und nach mehr Wagen angefordert, da am Anfang die Situation unüberschaubar war", erklärt Klaas Henkel von der Leitstelle Feuerwehr in Krefeld: "Es stellte sich heraus, dass ein paar Jugendliche bewusstlos waren. Einige waren aber ansprechbar".

Insgesamt waren ein Schüler und sieben Schülerinnen betroffen. Sechs Jugendliche wurden schließlich in das Helios Klinikum Krefeld gebracht. Am Nachmittag durften einige der 14- bis und 16-Jährigen das Krankenhaus aber bereits wieder verlassen. Genaueres teilte die Klinik jedoch nicht mit.

Softeis wird untersucht

Zunächst wurde vermutet, dass die Kinder körperliche Probleme bekamen, weil sie das Softeis einer nahe liegenden Fast-Food-Kette gegessen hatten. Jedoch: "Es haben nicht alle betroffenen Personen Eis gegessen. Zwar konnten wir diese Möglichkeit nicht ausschließen, allzu wahrscheinlich schien es aber nicht", so Henkel.

Die Untersuchungswerte der Schüler lagen im Normalbereich, es waren keine Auffälligkeiten erkennbar. Der Eisverkauf bei der Fast-Food-Kette wurde dennoch vorsorglich vom ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes der Stadt Krefeld, Uli Lensen, und der Polizei unterbunden. Der Fachbereich Ordnung hatte derweil Proben des Speiseeises entnommen und wertet diese nun aus.

Psychologischer Effekt?

Sofern das Ergebnis negativ ausfallen sollte, tappen die Verantwortlichen zunächst wieder im Dunkeln. "Wir haben vorsichtshalber Luftmessungen gemacht, es wurden aber keine Auffälligkeiten gefunden", erklärt Henkel.

Eine weitere Möglichkeit sei aber, dass es für den Vorfall psychologische Gründe gibt, so Henkel. "Es handelt sich ja bei den Personen um jüngere Menschen. Wenn zum Beispiel einige zu wenig getrunken haben und deswegen kollabiert sind, ist es nicht ausgeschlossen, dass ein Welleneffekt einsetzt. Das heißt, dass die anderen Kinder es unbewußt nachgeahmt haben."

Die Angst, dass es aufgrund des Eises zu dem Vorfall gekommen sein könnte und somit mehrere Hundert Personen von den Symptomen betroffen sein müssten, hat sich bisher nicht bewahrheitet: Nur wenige weitere Fälle waren bei der Leitstelle eingegangen.

(anch/top/csi/anch/jco)
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