Krefeld KGV Süd – neues Vereinsheim öffnet im April

Krefeld · Die Kleingärtner mussten ein neues Vereinsheim bauen, weil das alte der Erweiterung der Hochschule zum Opfer fiel.

 Kraftakt: Mitglieder des Kleingartenvereins Krefeld-Süd bauen ihr neues Vereinsheim so weit in Eigenleistung, wie es die Vorschriften zulassen.

Kraftakt: Mitglieder des Kleingartenvereins Krefeld-Süd bauen ihr neues Vereinsheim so weit in Eigenleistung, wie es die Vorschriften zulassen.

Foto: Thomas Lammertz

Armin Giebels ist noch immer ein bisschen traurig, wenn er über die letzten Tage des ehemaligen Vereinsheims spricht. Wenn es nach dem 51-jährigen Vorsitzenden des Kleingartenvereins Krefeld-Süd gegangen wäre, säßen die Mitglieder noch in der urigen Begegnungsstätte: "Alte Leute haben geweint, als das Vereinsheim abgerissen wurde. Da steckten viele Erinnerungen von gemütlichen Stunden drin." Dennoch mussten der Treffpunkt und rund 20 Parzellen weichen, weil der Bau- und Liegenschaftsbetrieb Flächen zur Erweiterung der Hochschule Niederrhein benötigte.

Der Verein gab nicht zum ersten Mal Grund und Boden für die Fachhochschule (FH) auf. "Ursprünglich hatten wir 300 Parzellen, die sukzessive abgebaut und planiert wurden. Momentan sind es noch etwa 170 Gartenflächen", erklärt Vorstand Giebels. Er glaube nicht, dass die FH die neuen Gebäude überhaupt benötigt, wenn der doppelte Abiturjahrgang ausgebildet ist und die Geburtenrate zurückgeht. "Dann kommt es zum großen Leerstand." Neben Wehmut bietet das neue Vereinsheim den Kleingärtnern allerdings auch die Chance zu einem Neuanfang. Nach dem Baubeginn im November sind der 220 Quadratmeter große Rohbau und ein Vordach fertig. Jetzt wird fleißig an der Inneneinrichtung gewerkelt. Außerdem soll ein großer, gepflasterter Biergarten entstehen, in dem dann etwa das alljährliche, dreitägige Gartenfest gefeiert werden kann. Acht Parkplätze müssen zudem als Auflage der Stadt gebaut werden. Das neue Quartier kann, wenn das Wetter mitspielt, im April eröffnet werden. Die Vereinsmitglieder bauen so weit in Eigenleistung, wie es die Vorschriften zulassen. Den Rest erledigen Fachfirmen. Finanziert wird der Neubau neben einer Entschädigungszahlung vom Land vor allem durch einen Kredit und drastisch erhöhte Mitgliedsbeiträge. "Wir mussten den Jahresbeitrag von 18 auf jetzt 50 Euro fast verdreifachen", räumt Giebels ein. Für die Bewirtung in der neuen Versammlungsstätte, die neben Mitgliedern auch Anwohner anlocken dürfte, ist wie schon im alten Heim Günter Dimmers verantwortlich. Der 69-Jährige wird Hausmannskost wie Schnitzel, Pommes, Currywurst oder Muscheln zu kleinen Preisen anbieten. Vielleicht können sich die Kleingärtner ja demnächst beim Essen auch mit den benachbarten Studenten austauschen. Giebels weiß: "Wir hatten noch nie Probleme miteinander, viel Kontakt gab es bislang allerdings nicht. Auch hier könnte alles auf Anfang stehen.

(RP)
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