KFC Uerdingen steigt in 3. Liga auf Krämers Meisterstück

Krefeld · Der KFC Uerdingen gewinnt auch das zweite Relegationsspiel. Dem 1:0 folgt ein 2:1 im Rückspiel. Connor Krempicki und Tanju Öztürk treffen. Es ist aber vor allem ein Sieg des Trainers, dessen taktisches Konzept voll auf ging.

 Christopher Schorch bejubelt mit einer Ultras-Fahne den Aufstieg.

Christopher Schorch bejubelt mit einer Ultras-Fahne den Aufstieg.

Foto: Samla

Keiner hat am Aufstieg gezweifelt, alles war bestens vorbereitet. Die Musik in der Kabine, natürlich ausreichend Getränke und auch die Aufsteiger-T-Shirts. Nach zehn Siegen in Folge in der Meisterschaft war das Selbstbewusstsein der Uerdinger groß. Und Trainer Stefan Krämer tat das Seinige dazu, um die Mannschaft optimal einzustellen und den Aufstieg in die Dritte Liga perfekt zu machen.

Krämer ist für seine offensive Ausrichtung der Mannschaft bekannt. Das hat er immer wieder beweisen, seit er Mitte März das Amt von Michael Wiesinger übernommen hat. Und er hatte mit dem Spektakel-Fußball großen Erfolg. Zuletzt gab es elf Siege in Folge. Doch am Sonntag hat der Coach bewiesen, dass er auch anders kann. Nach dem 1:0-Erfolg im Hinspiel zog der Trainer die Konsequenzen aus den Erkenntnissen. "Ich werde etwas ändern", hatte er bereits im Vorfeld angekündigt, dies aber mit dem hohen Kräfteverschleiß begründet.

Doch die drei Wechsel, die er vornahm, waren vor allem der geänderten Taktik geschuldet. So bot er beim Rückspiel in Mannheim weder Torjäger Lucas Musculus, noch den erfahrenen Stürmer Marcel Reichwein auf, sondern Maximilian Beister als Spitze, daneben hängend Connor Krempicki. Seine Position als Sechser übernahm Patrick Ellguth. Zudem verzichtete Krämer zu Beginn auf die beiden etatmäßigen Außen Jan Holldack und Oguzhan Kefkir und brachte an deren Stelle die schnelleren Johannes Dörfer und Dennis Chessa. Somit wollte der Coach den im Hinspiel im Mittelfeld überlegenen Waldhöfern etwas entgegensetzen. Er wollte den erwarteten Druck der Gastgeber abfedern und setzte gleichzeitig auf schnelle Konter. Das Konzept ging voll auf. In der von Beginn an erneut temporeichen, hektischen und bissigen Partie überstanden die Gäste die ersten zehn Druckminuten und setzten dann erste Nadelstiche durch Dörfler und Beister. So war die Führung nach 29 Minuten für den KFC, der Waldhof bis dahin keine Chance gestattete, nicht unverdient. Christian Dorda schickte Chessa, dessen Hereingabe Connor Krempicki verwertete. Das Tor war der Startschuss zu wilden Schlägereien, als Mannheimer Hooligans sich dem Uerdinger Fanblock näherten. Der Ordnungsdienst war heillos überfordert, die Polizei musste erst herbei gerufen werden. In der Zeit erzielten die Waldhöfer den Ausgleich. Nach einem Lattenabpraller gewann Schultz das Kopfballduell und Frank Mayer traf zum 1:1. Nun unterbrach der Referee die Partie und erwartete, bis die Polizei im Block hinter dem Tor wieder für Ruhe gesorgt hatte. Der KFC war kurz beeindruckt von dem Hexenkessel. Der Mannheimer Korte traf in der 37. Minute den Pfosten, doch die Gäste befreiten sich im Stile einer Spitzenmannschaft aus der bedrohlichen Situation, in dem sie erneut in Führung gingen. Tanju Öztürk zirkelte den Ball wunderschön in den Winkel. Mit diesem 2:1-Vorsprung ging der KFC in die Halbzeit und war der Dritten Liga schon ganz nahe. Schließlich hätte die Mannheimer nun in 45 Minuten drei Tore schießen müssen.

KFC Uerdingen - Waldhof Mannheim: Bilder des Hinspiels in der Aufstiegsrelegation
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KFC Uerdingen - Waldhof Mannheim: Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Nach der Pause wurde das Spiel nicht besser. Die Mannheimer mühten sich, die Uerdinger verwalteten das Ergebnis. Dabei blieben die spielerischen Elemente vollends auf der Strecke. Kampf und Krampf sowie zahlreiche Fouls prägten das Geschehen auf dem Rasen und hemmten den Spielfluss. Höhepunkt der unansehnlichen zweiten Hälfte war ein Lattenschuss von Beister in der 75. Minute. In der 82. Minute unterbrach der Unparteiische die Begegnung, ehe er sie endgültig abbrach.

(RP)
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