KFC Uerdingen KFC-Boss Lakis kämpft um seinen Ruf

Krefeld · Ein anonymes Schreiben und Medienberichte erheben massive Vorwürfe gegen den Vereinspräsidenten. Im Gespräch mit unserer Zeitung wehrt er sich gegen die Behauptungen, spricht von Lügen und einer Kampagne gegen ihn.

Regionalliga 13/14: KFC Uerdingen - RW Essen
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Offenbar hat KFC-Boss Lakis innerhalb des Vereins Feinde: Ein mit "Julius Caesar" unterzeichnetes Paket mit Unterlagen ist Anfang der vergangenen Woche an mindestens drei Ratsfraktionen gegangen. Nach einer Notiz in dem Schreiben soll es auch an die Staatsanwaltschaft, die Steuerfahndung sowie diverse Betriebsgenossenschaften geschickt worden sein. Aus den Unterlagen ergeben sich schwere Vorwürfe gegen Agissilaos Kourkoudialos, genannt Lakis. Er wehrt sich dagegen und kündigt rechtliche Schritte gegen den WDR an, der am Montagabend um 22.45 Uhr berichten will.

Mussten Spieler bei Lakis Wohnungen kaufen?

Vorwurf Nummer eins: Lakis soll die Verpflichtung von neuen Spielern davon abhängig gemacht haben, dass sie bei ihm Wohnungen kaufen. Dazu werden Interviews mit nicht erkennbaren Spielern gesendet, die mit verzerrter Stimme sagen, sie seien genötigt worden, Wohnungen zu kaufen, ansonsten würden sie keinen Vertrag erhalten. Lakis sagt dazu: "Wir haben vor dreieinhalb Jahren die letzte Wohnung an einen Spieler verkauft. Insgesamt haben neun Spieler Wohnungen gekauft. Aber ich habe gemerkt, dass die Zielgruppe Fußballer zumindest in unserer Spielklasse keine verlässlichen Partner sind. Darum haben wir vor dreieinhalb Jahren damit aufgehört."

Vorwurf Nummer zwei: Die Wohnungen sollen nur einen Bruchteil dessen wert sein, für was sie verkauft worden sind. Dazu sagte Lakis: "Das ist lächerlich. Bei einigen Spielern ging es darum, die Wohnungen als Altersvorsorge zu kaufen. Jeder konnte sowohl die Wohnungen als auch die Verträge in Ruhe prüfen."

Vorwurf Nummer drei: Prominentestes Opfer soll der ehemalige Bundesliga-Torschützenkönig Ailton gewesen sein, der sechs Wohnungen habe kaufen sollen. "Im Fall von Ailton hat ein Vorstandsvorsitzender eines DAX-Unternehmens geprüft. Aber den Vertrag mit Ailton habe ich zerrissen. Ich musste 15.000 Euro zahlen, um das rückgängig zu machen", sagte Lakis.

Lakis: "Fingierte Verträge gibt es nicht."

Vorwurf Nummer vier: Lakis soll über seine Firma Arbeitsverträge fingiert haben, um die Spieler kreditwürdig zu machen. Dazu sagt Lakis: "Fingierte Verträge gibt es nicht. Die Spieler haben auch das Geld bekommen, was in den Arbeitsverträgen steht. Wer das behauptet, wird sehen, was er davon hat."

Vorwurf Nummer fünf: Mehrere Spieler sollen Lakis verklagen, weil sie ihre Wohnungen nicht mehr loswerden und Kredite nicht zurückzahlen können. Lakis sagt dazu: "Dass mehrere Spieler klagen, stimmt nicht. Es ist nur ein Spieler. Es geht um eine Wohneinheit, in der fünf Spieler Wohnungen gekauft haben." Nach Informationen unserer Zeitung sollen fünf Spieler gemeinsam gegen ihn vorgehen.

KFC erneut vor der Insolvenz? Lakis: "Absolut lächerlich"

Vorwurf Nummer sechs: Der KFC Uerdingen soll wieder vor der Insolvenz stehen. Dazu sagte Lakis. "Das ist absolut lächerlich."

Konkreter wollte sich Lakis am Sonntagabend (er saß zu diesem Zeitpunkt laut eigener Aussage mit Comedian Tom Gerhardt zusammen) noch nicht dazu äußern. "Diese Vorwürfe werden ganz gezielt von einer Gruppe gestreut. Wir haben hier nichts zu verbergen. Aber ich werde mir den Bericht jetzt erst mal ansehen. So wie er angekündigt ist, sind da so viele Lügen und Falschaussagen enthalten, da werde ich gegen vorgehen. Ich werde mir einen Top-Anwalt nehmen, vielleicht sogar den besten, den Prinz. Das lasse ich mir nicht bieten."

(RP)
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