Wahlkampf in Krefeld Kerstin Jensen (CDU) kritisiert Meyers Schicki-Micki-Vorurteil

Krefeld · Die Kandidatin für das Oberbürgermeisteramt sieht eine Arbeitslosen- und Insolvenzwelle auf Krefeld zu rollen. Die Stadt benötigt Geldgeber und hat nicht die Finanzen, um alles selbst zu stemmen.

 Kerstin Jensen (CDU)  setzt auf privates Engagement.

Kerstin Jensen (CDU)  setzt auf privates Engagement.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Der Krefelder Großmarkt hat in seinem historischen Ambiente einen besonderen Charme. Den schätzt auch Oberbürgermeister Frank Meyer und will den Charakter des Areals inmitten der Stadt entwickeln, aber nicht grundlegend ändern.Kostenpflichtiger Inhalt Potenziellen Investoren mit „Schick-Micki-Plänen“ für das 23.000 Quadratmeter große Areal habe er freundlich die Tür gewiesen. An diese Haltung entzündet sich eine Art Grundsatzstreit. Frage: Kann Krefeld es sich überhaupt leisten, auf das Engagement von Menschen, die in der Stadt investieren wollen,  zu verzichten?

 „Wir wollen Leute in Krefeld, die bei uns ihr Geld ausgeben, egal, ob sie nun ‚Schicki-Micki‘ sind oder nicht“, erklärte Kerstin Jensen, Oberbürgermeisterkandidatin der CDU, am Dienstag. Sie betonte, mit „der Zelebration von Vorurteilen gegenüber bestimmten Bevölkerungsgruppen“ sei „niemandem geholfen“. Die Stadt könne „nicht selbst die erforderlichen Investitionen vornehmen, einerseits aus ordnungspolitischen Gründen, andererseits aber auch, weil uns dazu ganz einfach das Geld fehlt“.

Die Oberbürgermeisterkandidatin betonte, es sei „kaum zu vermeiden, dass ab Herbst eine Arbeitslosen- und Insolvenzwelle auf uns“ zurolle. In den kommenden Jahren könne „Krefeld wirklich jeden Euro, der bei uns investiert und auf dieser Basis dann bei uns verausgabt wird“, gebrauchen: „Denn wir brauchen nicht nur Investoren, für die wir offene Ohren und Türen haben, sondern auch solvente Bürger, die die Infrastrukturkosten mit ihren Beiträgen anteilig  decken“.

Wenn es dem Oberbürgermeister „offenbar wichtiger“ sei, „Ressentiments in seiner eigenen SPD-Klientel zu bedienen, statt die Interessen Krefelds in den Blick zu nehmen“, dann „mag dies dem SPD-Politiker Frank Meyer nützen, aber dem Oberbürgermeisteramt und den Krefeldern leistet er damit keinen Dienst“.

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