Erfolgreiche Bombenentschärfung in Krefeld "Keiner weiß, wie sich der Sprengstoff verhält"

Krefeld · Die amerikanische Zehn-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg wurde am Dienstag um 10.30 Uhr in Krefeld entschärft. Lediglich eine halbe Stunde dauerte das Prozedere, viele Bürger bekamen davon gar nichts mit. Hans Pöpperl vom Katastrophen– und Zivilschutz warnt aber vor Desinteresse.

Krefeld: Die Bombe ist entschärft
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Die amerikanische Zehn-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg wurde am Dienstag um 10.30 Uhr in Krefeld entschärft. Lediglich eine halbe Stunde dauerte das Prozedere, viele Bürger bekamen davon gar nichts mit. Hans Pöpperl vom Katastrophen— und Zivilschutz warnt aber vor Desinteresse.

Exakt dreißig Minuten brauchten Feuerwerker Jost Leisten und sein Auszubildener Dirk Putzer für die Entschärfung der Weltkriegsbombe an der Neustraße in Oppum, eigentlich waren dreißig Minuten eingeplant. "Der Blindgänger war mit einem ganz normalen Aufschlagzünder versehen. Wir planen immer eine Stunde ein, wenn es schneller geht, ist es umso besser", erklärt Pöpperl.

Auch ein zumeist weitaus größeres Problem, die Evakuierung lief - nahezu - problemlos ab. "Wir hatten ja Gott sei Dank viel Zeit. Außerdem konnten wir mit der Deutschen Bahn und der SWK gut zusammenarbeiten, so dass wir gut vorbereitet waren", so Pöpperl: "Es lief aber nicht alles reibungslos. Obwohl wir wirklich auf allen Medien über die Entschärfung kommuniziert haben, gab es ein paar Unternehmen in der Gefahrenzone, die nicht unterrichtet waren".

Bombenfund "ungemein wichtig"

Die Stimmung bei den evakuierten Menschen in der Grotenburgschule war derweil ausgelassen, Krefelder, die von den Beeinträchtigungen der öffentlichen Verkehrsmitteln betroffen waren, zeigten sich hingegen teils verständnislos. "Das darf doch nicht wahr sein, diese nervige Bombe", raunte ein Bahnfahrer am Krefelder Hauptbahnhof am Dienstagmorgen.

Bombenentschärfungen scheinen mittlerweile Routine zu werden, die Auswirkungen sind unangenehme Nebenwirkungen. Pöpperl versucht die Sinne diesbezüglich zu schärfen: "Auch wenn der Blindgänger einen Aufschlagzünder hatte: Es war ungemein wichtig, dass wir diese Bombe gefunden haben. Es ist nicht bekannt, wie sich der Sprengstoff nach 70 Jahren chemisch verhält. Teils kam es ja sogar zu unerwarteten Detonation durch eine Art von Erschütterung, wie zum Beispiel bei der A3 in Aschaffenburg. Dort sind Menschen gestorben." Der Experte erklärt, dass man die Arbeit "außerordentlich ernst" nimmt.

Eine Vermutung wie viele Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg bisher in Krefeld noch unentdeckt geblieben sind, gibt es nicht. "Das ist vollkommen unbekannt", gibt Pöpperl zu.

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