Arbeitsmarkt in Krefeld Keine Besserung - Arbeitslosenquote in der Stadt steigt auf 11,6 Prozent

Krefeld · Die neu eingegangenen Anzeigen auf Kurzarbeit sind stark rückläufig: Waren es im April noch 3800 für gut 50.000 Menschen, sind es jetzt 133 für 2600 Arbeitnehmer.

 Bettina Rademacher-Bensing stellt die Arbeitsmarktzahlen vor.

Bettina Rademacher-Bensing stellt die Arbeitsmarktzahlen vor.

Foto: Stadt Krefeld

Die Arbeitslosenquote in der Stadt Krefeld ist auf hohem Niveau noch einmal gestiegen und liegt für Juni bei 11,6 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 10,0 Prozent. Krefeld hat seit langem mit besonderen Schwierigkeiten zu kämpfen: hohe Zahl an Langzeitarbeitslosen und hoher Anteil von Personen ohne Ausbildung. Für Juni waren 4064 Männer und Frauen aus Krefeld in der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldet. Hinzu kamen 10.173 Personen beim Jobcenter, die Leistungen wie Hartz IV beziehen.

Im gesamten Bezirks der Agentur für Arbeit, zu dem neben der Stadt Krefeld auch der Kreis Viersen gehört, liegt die Arbeitslosenquote bei 8,6 Prozent (Vorjahr: 7,3 Prozent). Der Arbeitsmarkt im Kreis Viersen zeigt sich deutlich entspannter als in der Stadt Krefeld. Dort liegt die Arbeitslosenquote bei 6,3 Prozent — etwas mehr als die Hälfte im Vergleich zu Krefeld.

„Gegenüber dem Vormonat gibt es knapp 480 Arbeitslose mehr, jedoch gibt es sich verstärkende positive Tendenzen: Die Dynamik des Anstiegs hat sich gegenüber Mai weiter abgeflacht und die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen steigt im Vormonatsvergleich weiter“, äußerte sich  Bettina Rademacher-Bensing, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Krefeld, am Mittwoch über die aktuellen Arbeitsmarktdaten. „Betriebe haben nach der Anzeige drei Monate Zeit, um ihre Abrechnungen für Kurzarbeit einzureichen. Erst dann lässt sich somit genauer erkennen, wieviel Kurzarbeit tatsächlich realisiert wurde. Die Zahl der neu eingegangenen Anzeigen auf Kurzarbeit ist jedenfalls stark rückläufig“, so Bettina Rademacher-Bensing weiter. Der Zugang an Anzeigen zur Kurzarbeit im Juni lag deutlich unter den Zahlen aus Mai (Juni: 133 Anzeigen mit 2604 Personen; Mai: 418 Anzeigen mit 6308 Personen; April: 3827 Anzeigen mit 50.885 Personen).

Insgesamt waren in Krefeld und im Kreis Viersen im Juni 24.537 Männer und Frauen arbeitslos. Davon werden 8.569 Männer und Frauen durch die Agentur für Arbeit Krefeld betreut (das sind 2.204 mehr als im Vorjahr), 15.968 Personen (1.546 mehr als im Vorjahr) sind in Betreuung der Jobcenter in Krefeld und im Kreis Viersen.

Auch die Stellenseite (668 sozialversicherungspflichtigen Stellen im Zugang) zeigt sich insgesamt weiter beeinträchtigt mit einer leicht positiven Tendenz. „Insgesamt wurden gut 30 Prozent weniger Stellen im Juni gemeldet als sonst üblich. Jedoch wurden von den Betrieben wieder mehr offene Arbeitsstellen gemeldet als noch im Mai und April“, so Bettina Rademacher-Bensing.

Seit Beginn des Berichtsjahres sind auf dem Ausbildungsmarkt 3133 junge Menschen als Bewerber um einen betrieblichen Ausbildungsplatz in der Berufsberatung gemeldet, denen bisher 3108 angebotene Ausbildungsstellen zur Verfügung stehen. „Viele Jugendliche befinden sich derzeit in einer entscheidenden Phase. Einige schwanken noch zwischen Ausbildung, dualem Studium und Studium. Bei all diesen Fragen hilft die Berufsberatung auch in der Ferienzeit weiter“, erläuterte Bettina Rademacher-Bensing. Die Berufsberatung hat  eine Sommerferien-Hotline unter  02151/92-2200 eingerichtet.

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