Silvester in Pandemiezeiten Krefeld setzt bei Feuerwerk auf Verzicht statt Verbot

Es soll kein generelles Verbot, wohl aber spezifische Verbotszonen an den stark frequentierten Orten und Straßen geben. Außerdem gibt es eine Bannmeile von 150 Metern rund um den Krefelder Zoo.

 Beim Böllern bittet Oberbürgermeister Frank Meyer um Zurückhaltung.

Beim Böllern bittet Oberbürgermeister Frank Meyer um Zurückhaltung.

Foto: dpa/Angelika Warmuth

In Krefeld wird es an Silvester kein generelles Feuerwerksverbot geben. Das stellte Oberbürgermeister Frank Meyer am Dienstagnachmittag unmissverständlich fest. Dafür werden besondere Zonen ausgewiesen, in denen das Abbrennen von Feuerwerk untersagt ist. Dazu zählen stark frequentierte Straßen und Plätze, wie von der Corona-Verordnung vorgegeben, aber auch eine Bannmeile von 150 Metern rund um den Zoo. „Wir haben vor einem Jahr leidvoll erfahren, wie gefährdet dieser ist. Darum wird es diese spezifische Verbotszone geben“, sagt Meyer.

Dabei geht es ihm aber weniger um die Freiheit zu böllern. „Ich hätte mir ehrlich gesagt gewünscht, dass es ein bundesweites Verkaufsverbot für Feuerwerk gegeben hätte. Darauf konnte sich die Politik aber nicht einigen. Als Stadt geht es nun vor allem um Rechtssicherheit. Ein generelles Verbot wäre angreifbar gewesen. Mit den Zonen, die mit der Polizei abgestimmt werden und Hotspots der Vorjahre umfassen, sind wir hier auf der sicheren Seite“, sagt der Oberbürgermeister.

Obschon das Thema am Mittwoch im Stadtrat intensiv diskutiert werden dürfte  und gleich mehrere Anträge vorliegen, stellt Meyer klar, dass hier die Verwaltung, nicht die Politik die finale Entscheidung zu treffen habe. Er macht aber auch deutlich, was er sich für die Silvesternacht von den Krefeldern wünscht: „Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass man die bösen Geister von 2020 in dieser Nacht austreiben will. Nie war das verständlicher, als in diesem Jahr. Aber wir wissen, dass die Gesundheitssysteme ohnehin extrem belastet sind. Verbrennungen, die Behandlung von Alkoholexzessen und andere von Silvester bekannte Probleme sind da nach  Möglichkeit zu vermeiden. Darum appelliere ich an alle Krefelder, in diesem Jahr zurückhaltend oder gar nicht zu böllern“, sagt Meyer.

Dafür bringt die Verwaltung einen eigenen Beschlussantrag in den Rat ein. In diesem werden die Feuerwerksverbotszonen beschlossen, aber auch ein Appell an die Bevölkerung gerichtet, auf Böller aus freien Stücken zu verzichten, um auch die Feinstaubbelastung, an die sich möglicherweise Corona-Viren anheften können, zu vermeiden. Außerdem wird auf die ohnehin schon immer bestehenden Verbote neben Kirchen, Kinder- und Altenheimen oder Krankenhäusern verwiesen.

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