Doch kein Diebstahl in Krefeld Chihuahua Bella war nur Gassi

Krefeld · Mutter und Bruder glaubten erst an einen Einbruch. Laut Polizei trat der älteste Sohn der Familie die Wohnungstür ein, weil er keinen Schlüssel dabei hatte, und nahm den Familienhund zum Spaziergang mit.

 Chihuahua Bella tauchte nach dem angeblichen Diebstahl mit dem Sohn der Hundehalterin wieder auf. Das Foto zeigt einen Hund derselben Rasse.

Chihuahua Bella tauchte nach dem angeblichen Diebstahl mit dem Sohn der Hundehalterin wieder auf. Das Foto zeigt einen Hund derselben Rasse.

Foto: dpa/dpa, Fredrik Von Erichsen

Der erste Gedanke galt dem vierbeinigen Liebling der Familie. Chihuahua-Mädchen Bella muss das Objekt der Begierde von Einbrechern gewesen sein, die am Freitag an der Liebfrauenstraße vermeintlich in die dritte Etage eines Mehrfamilienhauses vorgedrungen waren, um den Rassehund zu stehlen. Die Polizei ermittelte. Tatsächlich waren an der Wohnungstür Einbruchsspuren zu entdecken.

Am Montag gab die Polizei Krefeld offiziell Entwarnung. Bella geht es gut, sie ist wieder bei ihrer Familie, oder besser – sie war nie wirklich weg.

Polizeisprecherin Karin Kretzer nimmt die Hintergründe mit professioneller Gelassenheit und Humor. Nach derzeitigen Erkenntnissen hatte der 20-jährige Sohn der Wohnungsinhaberin wohl keine Lust, vor der Wohnung zu warten. Einen Schlüssel führte er nicht mit. Der 13-jährige Bruder war ebenfalls nicht da, um die Türe zu öffnen. Da fiel dem jungen Mann eine pragmatische Methode ein, um in die Räume zu gelangen. Er trat die Wohnungstüre laut Polizei mit Gewalt ein und verschaffte sich Zutritt. Mit Bella ging er anschließend eine Runde Gassi, sehr zur Freude des Vierbeiners.

Weniger erfreut waren Bruder und Mutter. Die wussten von der eigenwilligen Aktion nichts und hegten auch keinen entsprechenden Verdacht gegen ihren Verwandten. Ihnen kam nur die Variante Einbruch in den Sinn, und so verständigten  sie folgerichtig die Polizei. „Wir haben die Ermittlungen eingestellt“, sagte die Polizeisprecherin gestern im Gespräch mit unserer Redaktion. Strafrechtliche Folgen müsse der 20-Jährige nicht befürchten, erklärte sie.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort